Greenovation Summit: una prima di successo nella "Silicon Uzvalley"

Am 12. September 2024 fand in den Räumlichkeiten von Bühler AG in Uzwil der erste Greenovation Summit statt. Rund 150 Besucherinnen und Besucher, darunter viele Entscheidungsträger aus KMU, lauschten den Ausführungen von über einem Dutzend Speakern und tauschten untereinander Erfahrungen zum Thema Nachhaltigkeit aus. Und drei Unternehmen wurden mit dem Greenovation Award ausgezeichnet.

Diese Zielsetzung wurde sicher erfüllt: Der erste Greenovation Summit vermittelte interessante Impulse für eine nachhaltige Wirtschaft. (Bild: Thomas Berner)

Der Durchführungsort der ersten Ausgabe des Greenovation Summit war gut gewählt: «Cubic», das 2019 eröffnete Innovationszentrum der Bühler Group. In dieser «Keimzelle» wird täglich an Innovationen für die Bereiche Nahrung, Futtermittel und High-End-Materialien getüftelt. Dies verleitete denn auch Moderatorin Mona Vetsch zum Begriff «Silicon Uzvalley» mit Verweis auf die oft unterschätzte Innovationskraft von Ostschweizer Unternehmen allgemein. Und nicht ohne Stolz wies auch Stefan Scheiber, CEO von Bühler AG, in seinem Grusswort auf die Möglichkeiten seines Unternehmens hin, mit neuen technologischen Entwicklungen zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion beizutragen.

Herausforderungen in der Konsumgüter-Industrie

Der Greenovation Summit bot einen Streifzug durch fast alle Branchen. Aus dem Bereich der Konsumgüter-Industrie berichtete Sandra Banholzer, CEO des Kräutershampoo-Herstellers Rausch AG aus Kreuzlingen über die Herausforderung, auf Druck von Grosskunden sich den Standards der Science-Based Targets Initiative (SBTi) verpflichten zu müssen. Auch wenn man bei Rausch schon lange, z.B. in Sachen Packmittel und sparsamer Verbrauch, nachhaltig unterwegs war, geht es nun darum, die Wirkung dieser Massnahmen explizit zu messen. Oder Claude Rieser von Step Zero zeigte den steinigen Weg auf, wie das Problem von Mikroplastik, das durch den Abrieb bei synthetischen Schuhsohlen entsteht, durch neue Materialien angegangen werden kann.

Moderatorin Mona Vetsch im Gespräch mit Christian Klein, The Tschuggen Collection (links) und Thomas Kirchhofer, Direktor von St.Gallen Bodensee Tourismus (rechts). (Bild: Thomas Berner)

Ebenso ging es um Nachhaltigkeit im Tourismus. Weil dort unterschiedlichste Anspruchsgruppen involviert sind, sieht Thomas Kirchhofer, Direktor von St.Gallen Bodensee Tourismus, den stärksten Veränderungshebel im Wissenstransfer. Christian Klein von The Tschuggen Collection, zeigte mit dem Bau eines komplett CO2-neutralen Hotels in Arosa, was technisch möglich ist, um den Gästen den gewohnten Komfort zu bieten – auch wenn es z.B. beim Angebot von aussersaisonalen Früchten auf dem Frühstückbuffets manchmal auch um Kompromisse gehen muss.

Von Mitarbeiter-Einbindung und Bauen für die Zukunft

Weitere Themen wurden in vier Breakout-Sessions abgehandelt.  Wie man Mitarbeitende in die nachhaltige Transformation eines Unternehmens einbindet, war eine der Fragen, die dort diskutiert wurden. Florian Hoffmann, CEO von tfy-consult, wies dort auf einen häufig gemachten Fehler hin: Dass Mitarbeitende erst ab der Umsetzung von beschlossenen Massnahmen des Managements involviert werden. Besser sei es deshalb, die Mitarbeitende auch schon bei der Ist-Analyse und der Strategiedefinition einzubinden.

In den anderen drei Breakout-Sessions ging es um die Themen Energie, Compliance und Bauwirtschaft. Andreas Zindel, CEO von Zindel United, sieht den Schlüssel in einer nachhaltigen Materialentwicklung, um «enkeltaugliches» Bauen zu ermöglichen. Sein Unternehmen hat u.a. mit KLARK einen CO2-neutralen Beton entwickelt. Maura Hegi, Gründerin des Beratungsunternehmens Ecoleader GmbH, wies in ihrer Session darauf hin, dass man Nachhaltigkeitsanforderungen nutzen soll, um sie in zukunftsfähige Unternehmensziele umzuwandeln.

Damit weniger Nahrung verloren geht

Einer der wohl grössten Stellhebel zur Erreichung der Klimaziele liegt bei den Nahrungsmitteln, genauer gesagt: In einer nachhaltigeren Produktion derselben und einem bewussteren Konsum. Béatrice Conde-Petit, Sustainability Officer von Bühler AG, erläuterte, wie z.B. über eine verstärkte Nutzung von Nebenprodukten, die bei der Verarbeitung von Getreide anfallen, die Verschwendung von Rohstoffen reduziert werden kann. Bühler arbeitet zudem in Ländern des Globalen Südens mit am Aufbau von sog. «Food Parks». Dabei handelt es sich um Fabrik-Cluster, die grosse Teile der Wertschöpfungsketten der Nahrungsmittelproduktion an einem einzigen Ort konzentrieren, um überflüssige Transportwege zu reduzieren.

Béatrice Conde-Petit sprach über die technologischen Möglichkeiten, mit denen Bühler AG zu einer nachhaltigeren Nahrungsmittelproduktion beitragen kann. (Bild: Thomas Berner)

Besser kein Nachhaltigkeits-Marketing?

Die Finanzbranche vertrat Jacqueline Schmid, Leiterin der Fachstelle Nachhaltigkeit der St.Gallen Kantonalbank. Was dort zuvor auf viel Goodwill und Freiwilligkeit beruhte, hat sich aufgrund des regulatorischen Drucks zu einer Pflicht gewandelt. Umso wichtiger sei es gewesen, von Anbeginn saubere Strukturen geschaffen zu haben, den Fokus auf wesentliche zu setzen und die Verantwortung auf allen Ebenen verankert zu haben, bilanzierte die Referentin.

«Nachhaltigkeit» als Begriff zieht im Marketing nicht – und hat eigentlich auch nie richtig gezogen. Dies ist die Erkenntnis die Johanna Gollnhofer, Direktorin Institut für Marketing und Customer Insight der Universität St.Gallen (HSG), dem Publikum mitgab. Wer ist schon bereit, für ein Produkt mehr zu bezahlen, das mit «Verzicht» oder «Qualitätsverlust» in Verbindung gebracht wird? Denn gerade diese beiden Begriffe sind es, welche einen Grossteil der Konsumentinnen und Konsumenten zu eigentlichen «Nachhaltigkeitsmuffeln» gemacht haben. Zielführender sei es deshalb, einfach den Kundennutzen in den Vordergrund zu stellen, der sich mit Nachhaltigkeit erreichen lässt.

Drei Greenovation Awards für Ostschweizer Unternehmen

Ebenfalls eine Premiere feierte zum Schluss die Verleihung des Greenovation Awards. Diese Auszeichnung wurde für die drei Kategorien «Projekte», «Produkte» und «Dienstleistungen» ausgelobt. Eine Fachjury vergab den Preis an folgende Unternehmen:

  • Kategorie «Projekte»: Huber Fenster, Herisau, für ihr Projekt von Fertighäusern aus Holz in der Ukraine
  • Kategorie «Produkte»: Nussbaum Matzingen AG für ihre Dosen aus rezykliertem Aluminium
  • Kategorie «Dienstleistungen»: originate GmbH, St.Gallen, für Beratungs- und Mess-Dienstleistungen zur Reduzierung des ökologischen Fussabdrucks bei Gebäudetechnik und Maschinen.

Diese drei Preisträger, aber auch die Referierenden zeigten, wie viele Ansätze und konkrete Lösungen heute bereitstehen, um die geforderten Nachhaltigkeitsziele aktiv anzugehen. Zu deren Erreichbarkeit und auch zur Beantwortung der Frage, wer am Schluss den Preis dafür bezahlen muss, wartet aber noch viel Arbeit – nicht nur im «Silicon Uzvalley».

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