Schweizer retten im Ländervergleich am meisten Käse vor dem Verlust

Danone und das Sozialunternehmen Too Good To Go haben in einer Studie insgesamt 3000 Personen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich zum Thema Lebensmittelverschwendung befragt. Fazit: Die Konsumenten wünschen klarere Hinweise auf Verpackungen und mehr Aufklärung, um Lebensmittelverschwendung gezielter vermeiden zu können. Insbesondere beim Käse geben sich die Schweizer Konsumenten Mühe, dass dieser nicht zu Food Waste wird.

Lebensmittelverschwendung

Die vom Marktforschungsinstitut Innofact in Kollaboration mit Danone und Too Good To Go durchgeführte DACH-übergreifende Studie thematisiert die Bedeutung, Ursachen und Lösungsansätze rund um das Thema Lebensmittelverschwendung. Egal ob Schweiz, Deutschland oder Österreich: Lebensmittelverschwendung werde vom allergrössten Teil der Befragten (83%) als grosses oder sehr grosses Problem angesehen – von Frauen tendenziell noch mehr als von Männern. Die beiden Hauptprobleme: Lebensmittelverschwendung ist ethisch nicht vertretbar und schadet der Umwelt.

Gemäss Studie wünschen sich Konsumentinnen und Konsumenten bessere Informationen und mehr Aufklärung, damit sie künftig ressourcenschonender mit Lebensmitteln umgehen können. Die Hauptforderungen an die Lebensmittelindustrie seien klare und verständliche Hinweise auf Verpackungen, wie das Label der Initiative „Oft länger gut“ von Too Good To Go. Es animiere dazu, die eigenen Sinne einzusetzen und Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums durch Schauen, Riechen und Probieren auf Geniessbarkeit zu testen. Drei Viertel der Befragten würden diesem Hinweis folgen, wenn dieser ergänzend zum Mindesthaltbarkeitsdatum auf Verpackungen angegeben wird. Ausserdem wünschen sich Konsumenten das Bereitstellen von Aufklärungsmaterialien, die informieren und dabei unterstützen, Lebensmittelverluste zu vermeiden, wie es ferner heisst.

Unternehmen und Konsumenten gleichermassen in der Verantwortung

Die Studienergebnisse zeigen auch, dass von Unternehmen erwartet wird, alle Prozesse der Wertschöpfungskette so zu gestalten, dass nur minimale Lebensmittelverluste anfallen. Vom Einzelhandel, der Gastronomie und der Industrie erwarten laut Studie rund 80 Prozent entscheidende Schritte zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Ein Grossteil der Befragten sieht sich aber beim Thema Lebensmittelverschwendung selbst in der Verantwortung (83%).

«Die Studie hat gezeigt, dass die Erwartungen an Lebensmittelhersteller sehr hoch sind, gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen: Rund 75 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sehen Unternehmen hier stark in der Verantwortung», erklärt Philippe Aeschlimann, Head of Corporate Affairs bei Danone Schweiz. «Diese Verantwortung wollen wir von Danone natürlich wahrnehmen, denn Lebensmittelverschwendung ist für uns nicht akzeptabel – das gilt nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus ethischer und ökologischer Sicht.»

© Depositphotos, fotokris44

Schweizer verschwenden am wenigsten Käse

Im Grossen und Ganzen herrscht unter den Konsumenten in der Schweiz, Deutschland und Österreich Einigkeit beim Thema Lebensmittelverschwendung. Aber die Umfrage zeige auch nationale Besonderheiten: In keinem der drei Länder werde so wenig Käse weggeschmissen, wie in der Schweiz. Zudem bevorzuge in der Schweiz jeder Vierte verpackte Produkte, wenn sie dadurch länger haltbar seien – in Österreich sage dies nur jeder Fünfte und auch in Deutschland seien es weniger. Ausserdem mischten sich Schweizerinnen und Schweizer weniger in die Angelegenheiten anderer ein: Während in Deutschland und Österreich knapp 50 Prozent der Befragten ihre Freunde und Bekannte in der Pflicht sehen, etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu tun, sagen das in der Schweiz nur 36 Prozent.

Gemeinsam gegen Food Waste in der Schweiz

Als verantwortlicher Teil der Lebensmittelversorgungskette arbeite man schon seit längerem aktiv daran, die Verluste von Lebensmitteln umfassend zu bekämpfen, so Danone. Man habe es sich zum Ziel gesetzt, die eigenen Lebensmittelverluste bis Ende 2021 um 30 Prozent und bis zum Jahr 2025 um 50 Prozent zu reduzieren. Der Ansatz sei dabei eine effektive Vermeidung von Lebensmittelverlusten entlang der kompletten Verwertungskette und in Zusammenarbeit mit dem Handel sowie mit Partnern wie Too Good To Go.

Too Good To Go betreibe mit der gleichnamigen App den weltweit grössten Marktplatz für übriggebliebenes Essen und sensibilisiert mit diversen Kampagnen und Initiativen für Lebensmittelverschwendung. Danone habe sich kürzlich der „Waste Warrior Brands“-Initiative von Too Good To Go angeschlossen. Man habe sich dazu verpflichtet, Mitarbeitende und Kunden zum Thema zu sensibilisieren und ihnen zu ermöglichen, konkrete Massnahmen dagegen zu ergreifen, so Danone.

Eine Massnahme sei die Kennzeichnung von Produkten mit dem Label der Initiative „Oft länger gut“, die die Wahrnehmung von Haltbarkeitsdaten nachhaltig verändern wolle. Mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum werde häufig fälschlicherweise assoziiert, dass ein Produkt nach dessen Erreichen ungeniessbar sei.

«In der Schweiz passiert rund ein Drittel der Lebensmittelverschwendung in den eigenen vier Wänden, unter anderem weil das Mindesthaltbarkeitsdatum falsch verstanden wird. Deshalb haben wir gemeinsam mit Industrie und Handel die ‘Oft länger gut’-Initiative ins Leben gerufen, um für ein besseres Verständnis des Begriffs zu sorgen. Es ist toll zu sehen, dass das offensichtlich einen Nerv in der Bevölkerung getroffen hat», sagt Alina Swirski, Country Managerin bei Too Good To Go Schweiz. «Die Studie mit Danone zeigt, dass die Menschen sich selbst in der Verantwortung sehen und aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen wollen. Darin wollen wir sie unterstützen.»

Die detaillierten Ergebnisse der Studie finden Sie hier.

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