Professionelle Umverpackungen: So kommen Produkte sicher und ansprechend an
Die Qualität jeglicher Produkte lässt sich auch über deren Verpackung noch einmal enorm steigern. Zumindest macht es bei Kunden Eindruck, wenn schon die Produktverpackungen optisch und qualitativ überzeugen. Wichtig ist dabei auch, dass die Ware sicher beim Kunden ankommt.
Wo viele Unternehmen sich rund um die Verpackung ihrer Produkte immerhin noch Gedanken machen, sieht es bei der Umverpackung leider oft anders aus. Noch immer werden viele Waren etwa nicht sicher verpackt oder es werden Abstriche bei der Qualität der Umverpackung gemacht. Umverpackungen sollen nicht nur das Produkt, sondern auch die sie umgebende Verpackung schützen. Bestenfalls kommen Produkt inklusive Verpackung so beim Kunden an, wie sie aus dem Lager kommen.
Gerade auch die Rolle hochqualitativer und durchdachter Umverpackungen wird zukünftig immer wichtiger werden. Seit Jahren sind die Schweizer ganz oben mit dabei, wenn es ums Onlineshopping geht. Im Jahr 2018 bestellten in der Schweiz ganze 75 Prozent aller Menschen in den zur Zeit der Befragung letzten drei Monaten etwas im Internet – Tendenz steigend. Nur in Grossbritannien bestellte man mehr online. Heute haben Lieferungen mit steigender Bedeutung des Homeoffices noch einmal höheren Stellenwert – auch Lebensmittel und Essen werden oft geliefert. All diese Waren müssen auf dem Postweg zu den Kunden kommen. Und diesen überstehen sie nur dann ausnahmslos gut, wenn Gedanken in die Umverpackung geflossen sind.
Produktverpackungen: Wichtige Merkmale
Bevor es an die Umverpackung geht, muss ein jedes Produkt „gut“ verpackt werden. Die Qualität einer Verpackung zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. Grundsätzlich sollte sie einem Produkt leichten Schutz vor Reibungen oder sanften Stössen geben. Sie erfüllt aber eher kosmetischen Nutzen als praktischen. Das heisst: Es kommt vor allem auf das Design an, das ansprechend und gut durchacht sein sollte.
Einfachheit
Eine gut gestaltete Produktverpackung zeichnet sich durch Einfachheit und Eindeutigkeit aus. Das Motto „Weniger ist mehr“ trifft hier zu, wie kaum anderswo. Über die Verpackung sollte bestenfalls mit einem Blick klar werden, welches Produkt sie beinhaltet und welche Marke dahintersteht.
Natürlich kann auch bewusst ein gegenteiliger Weg eingeschlagen werden. Durch Zurückhaltung und geheimnisvoll uneindeutige Verpackungen lässt sich auch Interesse wecken. Kleineren Unternehmen mit noch wenig Reputation ist hiervon aber eher abzuraten.
Individualität
Nichts ist schlimmer als ein generisches Design, das sich von anderen Produktverpackungen kaum abhebt oder das schlimmstenfalls sogar an ein bereits bekanntes Produkt erinnert. Um eine Produktverpackung möglichst individuell zu gestalten, sollte zum einen die Verpackung passend zum Produkt massgeschneidert werden. Zum anderen sollte ein hochwertiges, eigenständiges und ansprechendes Design entworfen werden, das bestenfalls Teil der Corporate Identity ist.
Hilfe bei der Gestaltung bieten inzwischen sogar Druckereien im Internet selbst, indem sie Vorlagen und Muster bereitstellen und durch den Gestaltungsprozess führen. Dabei kann leicht verständlichen und detaillierten Anleitungen gefolgt werden, mit der im Grunde jeder ein simples Verpackungsdesign erstellen kann. Wer selbst nicht über grundlegende gestalterische Fähigkeiten verfügt, ist dennoch gut beraten, sich einen ausgebildeten Grafiker hinzuzuziehen.
Stilsicherheit
Das führt uns auch zum dritten Punkt, der Stilsicherheit. Stilsicherheit bedeutet in diesem Fall: Die Produktverpackung sollte „durchdacht“ und „eine runde Sache“ sein. Im Design der Verpackung lassen sich etwa in irgendeiner Weise Elemente aufgreifen, die gekonnt Eigenschaften des Produktes widerspiegeln.
Stilsicher bedeutet aber auch, kreativ zu denken, was die Produktverpackung betrifft. Man denke etwa an die Heinz-Ketchupflasche. Sobald die Firma den Ketchup in Plastik verpackte und als „Squeeze-Bottle“ auf den Kopf stellte, konnten die Verkaufszahlen noch einmal deutlich gesteigert werden.
Umverpackungen: Waren sicher zum Kunden bringen
Qualität und Grösse
Sicher zum Kunden kommen die Waren in ihren Verpackungen erst, wenn auch die Umverpackung stimmt. Die Qualität der gewählten Kartonage und die Grösse sind dabei besonders entscheidend. Für Stabilität und Sicherheit eines Kartons sollte lieber etwas zu viel, als zu wenig ausgegeben werden. Denn mangelhaft verpackte Waren verursachen unnötigen Ärger und führen zu zusätzlichen Kosten und häufig zu Reklamationen. Mit 2- und 3-welligen Wellpapp-Kartons aus Kraftpapier macht man in der Regel nichts falsch.
Was die Grösse betrifft, sollte lieber auf tendenziell zu grosse Kartons gesetzt werden. Der freie Raum zwischen Verpackung und Umverpackung kann dann zur Dämpfung der Ware mit Polster- und Füllmaterial ausgelegt werden.
Polsterung
Polster- und Füllmaterial gibt es in unterschiedlicher Form. Es schützt die Waren vor Stössen und Erschütterungen und verhindert ein Verrutschen innerhalb der Umverpackung.
Für leichte Produkte eignen sich Luftpolsterfolien oder Schaumfolien am besten. Schwere Güter werden am besten mit grosszügigen Papierpolstern geschützt. Hohlräume füllt man zusätzlich am besten mit Verpackungschips oder Papierchips.
Zusätzlicher Schutz
Weiterhin gibt es verschiedene Schutzmassnahmen für besondere Waren. Produkte etwa, die vor elektrostatischer Aufladung geschützt werden sollen, müssen in antistatische Verpackungen gepackt werden. Um ein Produkt hingegen vor elektrischer Entladung zu schützen, sind leitfähige Verpackungen etwa aus Luftpolsterfolie oder Noppenschaum nötig. Sind Waren anfällig für Feuchtigkeit, eignen sich Trockenmittel in Form von Beuteln, Stäben, Matten oder Kissen, die mit ins Paket gelegt werden.
Richtige Verklebung und besondere Kennzeichnungen
Auch die Verklebung der Umverpackung trägt zur Sicherheit der Ware bei. Karton ist grundsätzlich eines der besten Trägermaterialien. Beim Klebeband gibt es qualitative Unterschiede. PVC-Klebeband mit Naturkautschuk-Klebstoff hat die stärkste Kraft und eignet sich daher besonders für schwere Waren. PP-Klebebänder, die zusätzlich auch mit Acrylat- oder Hot-Melt-Klebstoff zu bekommen sind, reichen wiederum für leichte bis mittelschwere Waren vollkommen aus.
Wichtig ist zudem, die Pakete rundherum so zu verkleben, dass sich keine grösseren Öffnungen ergeben, in die Staub, Schmutz oder Wasser besonders leicht eindringen kann.
Ladungssicherung
Wer die Waren eigenständig an die Kunden ausliefert, sollte beim Transport schliesslich für eine gute Ladungssicherheit sorgen. Dabei kommt es auf die Wahl der richtigen Paletten und passende Anti-Rutsch-Zwischenlagen sowie entsprechende Sicherungsarten an. Ob Stretchfolie, Schrumpfhaube, Zurrgurte oder Umreifungsbänder – Hauptsache, die Waren sind stabil im Lieferfahrzeug befestigt und können nicht verrutschen. Dann steht der sicheren Auslieferung nichts mehr im Weg.
Autor
Mark Schulz ist Marketingexperte mit dem Schwerpunkt Produktmarketing. Seit einigen Jahren berät er selbstständig Unternehmen rund um die Entwicklung und Konzeptionierung ansprechender Marketingkampagnen sowie die Optimierung der Produktperipherie. Die zusammengehörigen Themen Produktverpackungen und -versand nehmen hierbei stets eine wichtige Rolle ein.