Cyberkriminelle manipulieren immer stärker und erschweren die Abwehr
Cyberkriminelle manipulieren die Realität durch immer destruktivere Integritäts-Angriffe. Die Verteidiger müssen an gleich zwei Fronten kämpfen: Gegen die Professionalisierung der Cyberkriminalität und gegen psychischen Stress.
Der Anbieter von Cloud-, Netzwerk- und Sicherheitslösungen VMware hat kürzlich den jüngsten „Global Incident Response Threat“ Report veröffentlicht. Dieser zeigt, wie Cyberkriminelle die Realität manipulieren und damit eine neue Dimension der Bedrohungslandschaft schaffen. Das heisst: Die Angriffe werden mit immer weiter fortgeschrittener Technologie ausgeführt und werden immer zerstörerischer. So werden immer häufiger die geschäftliche Kommunikation kompromittiert, Zeitangaben manipuliert und insgesamt die digitale Realität verzerrt. Durch die Verlagerung der Arbeitswelt ins Home Office erlebten 32 Prozent der im Report Befragten, dass Angreifer Kommunikationsplattformen von Unternehmen nutzten, um sich in der Umgebung des Unternehmens zu bewegen und ausgeklügelte Angriffsmuster zu entwickeln.
Auch Angriffe auf die Cloud nehmen zu
Besonders beunruhigend: Cyberkriminelle sind nicht einfach Einzeltäter. „Wir beobachten heute eine zunehmende Verflechtung zwischen Nationalstaaten und Cyberkriminellen, die zu immer ausgefeilteren und zerstörerischeren Cyberangriffen führt – und dazu kommen noch grössere Angriffsflächen durch COVID-19“, sagt Tom Kellermann, Head of Cybersecurity Strategy bei VMware. So konnten in 64 Prozent der Fälle von Ransomware-Angriffen Kooperationen zwischen verschiedenen Ransomware-Gruppen festgestellt werden. Nach dem Ansturm auf die Cloud im Zuge der Pandemie versuchen Cyberkriminelle zudem verstärkt diese Umgebungen auszunutzen. Fast die Hälfte (43 Prozent) der Befragten gab an, dass mehr als ein Drittel der Angriffe auf Cloud-Workloads abzielen, fast ein Viertel (22 Prozent) berichtete von mehr als der Hälfte. Aus diesem Grund sind 6 von 10 Befragten der Meinung, dass die Implementierung von Cloud-Sicherheitstools oberste Priorität hat. „Die digitale und die physische Welt verschmelzen immer mehr, sodass wirklich alles von versierten Hackern manipuliert werden kann. In der Realität sind Cyberkriminelle im Dark Web oder in Geheimdiensten oft diejenigen, die modernste Technologien wie Künstliche Intelligenz und Machine-Learning als Erstes nutzen“, warnt Kellermann.
Cyberkriminelle bringen Verteidiger an ihre Grenzen
Diese Situation bringt die Abwehr zunehmend an Grenzen. Die Verteidigung gegen Cyberangriffe wird zwar ausgebaut: 81 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten auf eine aktive Verteidigungsstrategie setzen wollen. Aber der „Global Incident Response Threat“ Report stellt auch fest, dass Verteidiger mit psychischen Problemen und gestiegenen Erwartungen an ihre Arbeit zu kämpfen haben. 51 Prozent hätten im letzten Jahr extremen Stress oder Burnout erlebt, heisst es. „Burnout ist ein grosses Problem für Incident-Response-Teams, die in einer weitgehend Remote-Umgebung immense Spitzen an Anfragen bewältigen müssen“, sagt Rick McElroy, Principal Cybersecurity Strategist bei VMware. „Dies unterstreicht einmal mehr, wie wichtig der Aufbau resilienter Teams für Führungskräfte ist, sei es durch Arbeitsrotation, zusätzliche Urlaubstage zur Stärkung der psychischen Verfassung oder andere Initiativen zur Stärkung der persönlichen Entwicklung.“
Quelle: VMware