Die IT-Trends 2018
Was erwartet uns im kommenden Jahr aus IT-Sicht? F5 Networks, ein Anbieter von Cloud- und Sicherheitslösungen, wagt einen Blick in die Glaskugel und zeigt die aus seiner Sicht wichtigsten Trends für 2018. Adobe wiederum stellt fest, dass IT-Managern Kundenanforderungen wichtiger sind als die Funktionsfähigkeit ihrer Systeme.
Das Jahr 2017 geht zu Ende – ein aus Perspektive der IT-Sicherheit einmal mehr ein ereignisreiches. Diverse IT-Systemanbieter machen sich Gedanken über digitale Trends in der IT-Branche: Eine Studie von Adobe zeigt etwa, dass heutigen IT-Managern Kundenanforderungen wichtiger sind als die Funktionsfähigkeit ihrer Systeme. Und auch IT-Dienstleister wie F5 Networks wagen einen ersten Ausblick auf das kommende Jahr.
IT-Trends 2018
- Anwendungen als Sicherheitsgefahr: Unternehmen geben weiterhin den größten Teil ihrer Sicherheitsbudgets zum Schutz des Netzwerks aus – und vergessen dabei die Absicherung von Nutzeridentitäten und kritischen Anwendungen. Doch gerade hierauf zielen die Cyberkriminellen inzwischen ab. Das Sicherheitskonzept sollte sich daher auf die Bereiche konzentrieren, die wirklich wichtig sind sowie gefährliches Verhalten und Störfälle wirkungsvoll bekämpfen. Dann können sich Unternehmen auf die Bedrohungen fokussieren, von denen die größte Gefahr für ihren Betrieb ausgeht.
- Daten umfassend schützen: Es reicht nicht mehr, den Netzwerkperimeter zu schützen. Die Vertraulichkeit der Daten muss bei der Erfassung, der Übertragung und am Speicherort gewährleistet werden – ob in der Cloud oder im Rechenzentrum. Werden Daten durch Unbefugte oder automatisierte Bots verändert, muss es Backups oder redundante Datenhaltung geben. Werkzeuge für die Cybersicherheit sollten dabei vollständige Transparenz gegenüber allen Bedrohungen bieten. Der Schutz jeglicher Infrastruktur bedeutet: sicherer Datenzugriff jederzeit, von jedem beliebigen Gerät aus und in jeder Umgebung.
- Kritische Infrastrukturen absichern: Die Infrastrukturen für Wasser-, Strom- und Treibstoffversorgung werden zunehmend digital – und damit zu attraktiven Zielen für Cyberangriffe. Die Motive der Hacker reichen von Datendiebstahl, Rufschädigung und Störung des Geschäftsbetriebs bis zur Bedrohung von Bürgern. Neben der Einhaltung des IT-Sicherheitsgesetzes sollten Betreiber kritischer Infrastrukturen gemeinsam mit Anbietern und Penetrationstestern nach offenen Schwachstellen suchen und Maßnahmen zur Risikominderung festlegen.
- EU-DSGVO steht vor der Tür: Ab dem 25. Mai 2018 gilt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). Dann müssen betroffene Organisationen die Art jedes Sicherheitsvorfalls genau beschreiben, die Anzahl der kompromittierten Datensätze angeben, die Kontaktdaten der zuständigen Führungskräfte nennen und die getroffenen Gegenmaßnahmen aufführen. Mögliche Bußgelder können bis zu 4 Prozent des weltweiten Umsatzes oder 20 Millionen Euro betragen. Doch Unternehmen, die richtig damit umgehen, können sich damit große Wettbewerbsvorteile verschaffen.
- Künstliche Intelligenz: Mehr Nutzen und Risiken: Optimierte KI-Lösungen werden die Grundlage für eine neue Generation kognitiver Anwendungen bilden. Diese bieten den Nutzern nicht nur hochpersonalisierte Dienstleistungen in Echtzeit, sondern werden auch vorausschauend und vorbeugend tätig. Durch den Aufstieg des Internets der Dinge (IoT) werden diese Anwendungen zunehmend das Herzstück von umfangreichen Systemen bilden, zahlreiche Sensoren mit Echtzeitanalyse kombinieren und so die Entscheidungsfindung optimieren. Fortschritte bei tragbaren und einbettbaren Geräten (Wearables bzw. Embeddables) führen dabei zu hoher Nutzerfreundlichkeit, aber auch zu neuartigen Risiken für Sicherheit und Datenschutz.
- Fachkräftemangel verschärft sich: Der Fachkräftemangel im Bereich Cybersicherheit wird sich weiter verschärfen. Dies erfordert kombinierte Maßnahmen inklusive Investitionen, politischem Willen und einem Kulturwandel. Cybersicherheit ist keine finstere Wissenschaft, sondern Teil unseres täglichen Lebens. Die Karrieremöglichkeiten sind in einem schnellen, dynamischen und von neuester Technik geprägten Markt schier unendlich. So müssen Organisationen offensiver nach geeigneten Talenten für die Teams von morgen suchen.
- 5G ist im Kommen: Unternehmen sollten schon jetzt mit der Planung für eine 5G-Implementierung beginnen. Dabei ist zu berücksichtigen, wie sie die Technologie unterstützen wollen, wie diese die Nutzung durch Kunden beeinflusst und wie sich dadurch die Zusammenarbeit mit Partnern verändert. Grundsätzlich benötigen Unternehmen skalierbare Netzwerke, welche die massiven Traffic-Steigerungen bewältigen. Zudem sind Sicherheitsgefahren von Anfang an zu adressieren, ohne dass dies zu Einschränkungen bei der Erreichbarkeit führt.
Weitere Digitale Trends
Gemäss einer Studie von Adobe seien IT-Verantwortliche immer stärker dazu angehalten, flexibel auf Kunden-Trends zu reagieren und die entsprechende Infrastruktur für personalisierte Echtzeit-Services bereitzustellen. Bei Änderungen von Kundenerwartungen und -verhalten stets auf dem Laufenden zu bleiben, stelle daher für 40 Prozent der IT-Entscheider die aktuell grösste Herausforderung in ihrem Job dar. Dieser Aspekt ist ihnen inzwischen sogar wichtiger als die Sorge um die Funktionsfähigkeit ihrer IT-Systeme (31 Prozent). Einzig die Bedrohung durch Sicherheitsverletzungen und Cyber-Attacken (41 Prozent) besitzt einen ähnlich hohen Stellenwert. Dies sind Ergebnisse der erwähnten Studie mit dem Titel «Digitale Trends 2017 in der IT-Branche». Diese hat das Marktforschungsinstitut Econsultancy im Auftrag von Adobe durchgeführt. Im Rahmen dieser weltweiten Studie wurden mehr als 14.000 Marketingverantwortliche und über 500 IT-Führungskräfte befragt. Die Zusammenführung von Daten für einen einheitlichen Blick auf den Kunden geniesst in grösseren Unternehmen demnach allergrösste Priorität (57 Prozent). In kleineren Firmen pressiert das Problem isolierter Datenbestände in verschiedenen Abteilungen und Systemen nicht ganz so stark (35 Prozent). Neben dem Datenschutz (55 Prozent, Grossunternehmen: 54 Prozent) steht in mittelständischen Betrieben vor allem die Unterstützung aller Endgeräte für das mobile Arbeiten vermehrt im Fokus (41 Prozent, Grossunternehmen: 32 Prozent).
Ganz oben auf der Agenda: Die Weiterentwicklung digitaler Workflows
Neben allen IT-Trends 2018: Die Auswirkungen digitaler Technologien auf unternehmensinterne Abläufe sind laut der Adobe Studie für IT-Entscheider jeder Unternehmensgrösse deutlich spürbar. Für knapp die Hälfte von ihnen (49 Prozent) zählt die Optimierung von digitalen Prozessen zu den Top-Prioritäten. Zu den häufigsten Vorhaben gehört dabei die Umstellung auf papierlose, durchgängig digitale Workflows. Jedes zweite Unternehmen ist diese Herausforderung bereits aktiv angegangen (Grossunternehmen: 47 Prozent, kleine Betriebe: 53 Prozent). Als weitere wichtige Massnahmen werden derzeit insbesondere die Verlagerung von mehr Technologie in integrierte Cloud-Lösungen (42 bzw. 31 Prozent), die Integration elektronischer Unterschriften (41 bzw. 26 Prozent) sowie das Verknüpfen automatischer Workflows mit Backend-Systemen mit dem Ziel kürzerer Verarbeitungszeiten (40 bzw. 44 Prozent) genannt. Insgesamt sehen sich die IT-Verantwortlichen mehr denn je gefordert, mit den wichtigen Innovationstechnologien Schritt zu halten. Dabei stehen die IT-Führungskräfte in Grossunternehmen unter einem deutlich höheren Druck, mit neuen Technologien und Innovations-Trends mitzuhalten, als ihre Kollegen in kleineren Firmen (46 Prozent vs. 36 Prozent).
Quellen: F5 Networks, Adobe