Exportstimmung schwächt sich im 4. Quartal 2019 weiter ab
Die Exportstimmung der Schweizer KMU hat sich im Vergleich zu den Vormonaten wieder verschlechtert. Dies zeigen die jüngsten Erhebungen von Switzerland Global Enterprise und das Credit Suisse Exportbarometer.
Auf das Jahresende hin scheint das Exportwachstum ins Stocken zu geraten. Die Werte für die Exportstimmung von Switzerland Global Enterprise (S-GE) wie auch das Exportbarometer der Credit Suisse sind Anzeichen dafür, dass die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen vorläufig nicht weiter zunehmen dürften, wobei nicht mit einem Rückgang der Exporte zu rechnen ist. Gemäss der aktuellen Umfrage von S-GE erwarten zwar 47% aller KMU auch für das 4. Quartal 2019 steigende Exporte, allerdings liegen die Werte auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren. Praktisch auf null gefallen ist das Credit Suisse Exportbarometer.
Verschiedene Unsicherheiten trüben die Exportstimmung
Sowohl die Unsicherheiten rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China wie auch der Brexit machen den Industrie-Unternehmen zu schaffen, wie es im Exportbarometer heisst. Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (verarbeitendes und nicht-verarbeitendes Gewerbe) der Eurozone ist gemäss Credit Suisse auf dem tiefsten Stand seit über sechs Jahren. Das lässt auf eine weiter nachlassende Nachfrage aus der Eurozone – dem wichtigsten Handelspartner der Schweiz – schliessen. Gleichzeitig verstärken sich die Befürchtungen, dass der Rückgang in der Industrie auch auf den Dienstleistungssektor und den Arbeitsmarkt in Europa übergreifen könnte. Bislang hatten die Indikatoren für den Dienstleistungssektor und den Arbeitsmarkt Ökonomen davon abgehalten, von einer bevorstehenden Rezession zu sprechen.
Vor allem MEM-Industrie betroffen
Die anhaltenden, globalen Unsicherheiten treffen vor allem die Schweizer MEM-Industrie. Fast in allen wichtigen Märkten sind die MEM-Exporte im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Nur die Exporte in die USA nahmen im 3. Quartal 2019 leicht zu. Im Gegensatz zu den Trends in Europa verbesserten sich nämlich in den USA die Industrie- und Dienstleistungs-PMIs im September wieder. Diese verharrten allerdings auf einem relativ tiefen Niveau nur wenig über der Wachstumsschwelle.
Quelle: Switzerland Global Enterprise