Die Höhle der Löwen Schweiz 6/2: Eine Spicy Folge mit einer Prise Liebe

In der zweiten Folge der Höhle der Löwen Schweiz war es würzig und emotional zugleich: Von nachhaltigen Gewürzmischungen, Babyartikeln zur Miete, Periodenunterwäsche und Pelletofen bis hin zum Gentleman Drink und romantischen Verlobungsplänen – die Gründerinnen und Gründer präsentierten ihre innovativen Ideen mit voller Leidenschaft. Eine impulsive Folge, die die Löwinnen und Löwen auf eine Achterbahnfahrt der Entscheidungen mitgenommen hat.

Tim Subbert und Josef Diethelm aus Zürich präsentierten ihre Holy Guacamoly. (Bild: CH Media)

Zwei Konzepte, eine Mission

The Art of Spice – Naturbelassene Gewürzmischungen – Zwei Unternehmer, Tim Subbert und Josef Diethelm aus Zürich, hatten eine gemeinsame Vision: naturbelassene, qualitativ hochwertige Gewürzmischungen anzubieten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch nachhaltig sind. Aus dieser Idee entstand ihre Marke The Art of Spice.

Tim und Josef kennen sich seit 12 Jahren. Die Freude, gemeinsam mit der Familie am Tisch zu sitzen, gutes Essen zu geniessen und über den Tag zu plaudern, war einer der Hauptgründe, warum die beiden ihre eigene Firma im Food-Bereich gegründet haben. Ihre Gewürzmischungen präsentieren sie in einer komplett recyclebaren Verpackung, die Eleganz und Nachhaltigkeit vereint – unter dem schwarzen Kartondeckel befindet sich eine Abdeckung mit einem kleinen Holzknauf, der die Öffnung erleichtert und dann die Gewürzmischung, wie die 6. oder eine ihrer beliebtesten Mischungen mit dem Namen Holy Guacamoly – perfekt für alle Avocado-Gerichte.

Die Gewürzmischung basiert auf Schweizer Alpensalz, verfeinert mit Zwiebeln, granuliertem Knoblauch und schwarzem Pfeffer. Frische Noten von Orange und Zitronenschale sowie die leichte Süsse von sonnengetrockneten Tomatenflocken runden den Geschmack ab, veredelt mit einem Hauch von Ceylon-Zimt und Ingwer.

Seit ihrem Markteintritt 2021 haben Tim und Josef ihren Umsatz von 20.000 auf beeindruckende 100.000 Franken im Jahr 2023 gesteigert. Trotz des Erfolgs arbeiten beide weiterhin in ihren Vollzeitjobs und führen ihre Firma mit sorgfältig ausgewählten Partnern. Besonders stolz sind sie auf die Zusammenarbeit mit einer Stiftung, die Menschen mit Beeinträchtigungen in die Produktion ihrer Gewürze integriert.

Der Vertrieb ihrer Produkte läuft erfolgreich über grosse Schweizer Detailhändler wie Coop, Galaxus und Jelmoli. Auch wenn The Art of Spice noch nicht bei Brack.ch gelistet ist, zeigte sich Roland Brack, Gründer von Brack.ch, interessiert, ihre Produkte in sein Sortiment aufzunehmen.

Die beiden Unternehmer suchten in die Höhle der Löwen Schweiz nach einem starken Partner für Marketingexpertise und boten 5% Unternehmensanteile für 50.000 Franken an. Nach einer intensiven Diskussion und einem Angebot von Investor Felix Bertram, der 50.000 Franken für 15% Firmenanteile anbot, nahmen Tim und Josef das Angebot an. Mit Felix Bertram, dem Besitzer eines 2-Sterne-Restaurants, als Partner an ihrer Seite, wird The Art of Spice sicherlich weiterwachsen und ihre Vision von natürlichen, hochwertigen und sozial verantwortungsvoll produzierten Gewürzen in die Küchen der Schweiz und darüber hinaus bringen.

loopi – Das Mietabo für Babyartikel – Die Situation junger Eltern ist oft gleich: Man kauft viele Babyartikel, von denen die meisten nur für kurze Zeit gebraucht werden. Diese Erkenntnis brachte Mirco Egloff und Simone Köchli aus Hergiswil dazu, gemeinsam mit ihrem Team, Ali Herold, Remo Mathys und Chantal Lisci, eine Lösung zu finden, die nicht nur praktisch, sondern auch nachhaltig ist. So entstand loopi, ein Mietabo für Babyartikel wie Kinderwagen, Tragetücher und Fahrradanhänger, das flexibel und einfach funktioniert.

Der Ansatz von loopi ist simpel: Eltern wählen im Onlineshop genau die Artikel aus, die sie gerade benötigen. Wenn sich die Bedürfnisse ändern, tauschen sie die Produkte einfach aus. So bleibt der Keller leer, und man spart sich den Aufwand des Kaufens und Verkaufens auf Plattformen wie Ricardo oder Tutti. Für eine monatliche Mietgebühr – je nach Produkt zwischen 29 und 69 Franken – können Eltern hochwertige Premiumartikel mieten, solange sie diese brauchen.

Das Konzept hat bereits 500 Kunden überzeugt, und das Unternehmen rechnet bis Ende des Jahres mit einem Umsatz von 200.000 Franken. Die boten den Löwen und Löwinnen 10% der Firmenanteile für 300.000 Franken an, um ihr Geschäftsmodell weiter auszubauen. Die Investoren zeigten grosses Interesse an dem nachhaltigen Mietmodell. Simone und Mirco erklären, dass ihre Artikel direkt von den Herstellern bezogen werden, mit einem Umsatzbeteiligungsmodell, das den Herstellern zwischen 30 und 60% sichert. In der Schweiz gibt es bisher keinen vergleichbaren Anbieter auf diesem professionellen Niveau. Auch international existieren nur wenige Wettbewerber in Ländern wie Deutschland, den Niederlanden und Österreich.

Die Investoren stellten zahlreiche Fragen: Wie hoch sind die Kosten für einen Kinderwagenkauf? Wie viel kostet die Kundengewinnung? Simone erklärt, dass ein hochwertiger Kinderwagen rund 1.700 bis 1.800 Franken kosten würde, die Akquisitionskosten derzeit bei 80 Franken pro Kunde liegen und loopi eine Mindestmietdauer von sechs Monaten hat, um ihre Kosten zu decken.

Am Ende standen zwei Angebote im Raum. Tom Zimmermann bot 300.000 Franken für 15% der Firmenanteile, während Felix Bertram für 300.000 Franken 25% der Firmenanteile verlangte. Die Unternehmer entscheiden sich für das Angebot von Tom Zimmermann – ein Deal, der ihnen die Möglichkeit gibt, ihr nachhaltiges Mietabo weiter auszubauen und Familien in der Schweiz eine praktische und umweltschonende Lösung für Babyartikel zu bieten.

Je etwas für die Ladies und für den Gentleman

Juna Period – Innovative Periodenunterwäsche – Hera Zimmermann und Sebastian Dudli, die Co-Founder von Juna Period aus Zürich, sind fest entschlossen, mit ihrer Marke für Perioden-Wellbeing in der Schweiz einen Tabubruch zu schaffen. Ihre Mission: Frauen sollen sich während ihrer Periode wohlfühlen, ohne Kompromisse bei Stil und Komfort einzugehen.

Juna Period bietet moderne, nachhaltige und gesunde Periodenprodukte an, darunter ihr Bestseller: die Period Panties. Diese Unterwäsche enthält ein einzigartiges Membransystem, das bis zu 6 Tampons Flüssigkeit aufnehmen kann, was sie ideal für starke Blutungen macht. Frauen können die Panties bis zu 12 Stunden tragen, und die Gründer gehen davon aus das die eine Lebensdauer von etwa zwei Jahren haben. Hera betont, dass Periode und gut aussehen kein Widerspruch sein müssen – deswegen gibt es die Panties auch in stilvollen Designs, darunter eine Variante mit Spitze, die sich als Bestseller herausgekämpft hat.

Neben der Periodenunterwäsche bietet Juna Period auch Menstruationstassen aus medizinischem Silikon an – sie sind die einzigen Hersteller dieser Tassen in der Schweiz. Um Frauen bei Menstruationsbeschwerden zu helfen, haben Hera und Sebastian zudem ein Gerät entwickelt, das mit elektrischen Impulsen Unterleibsschmerzen lindert.

Nach drei Monaten am Markt hat Juna Period bereits einen Umsatz von fast 100.000 Franken erzielt. Den Erfolg führen die Gründer auf clevere Marketingstrategien zurück, wie Social Media und Google Ads, in die sie insgesamt rund 60.000 Franken investiert haben.

«Schweizer Frauen sind ready für die alternativen Periode-Produkte von Juna Period, doch seid ihr das auch liebe Löwen und Löwinnen», fragte Hera und bot zusammen mit ihrem Mitgründer Sebastian 10% von ihrem Unternehmen für 200.000 Franken an…

Doch trotz der beeindruckenden Fortschritte und des innovativen Produkts konnte Juna Period keinen Investor überzeugen. Die Löwen waren beeindruckt von der Technologie und der Vision, aber am Ende entschied sich keiner der Investoren, in das junge Unternehmen zu investieren, weil die nicht so viel Profit in dem Unternehmen gesehen haben. Hera und Sebastian gehen dennoch optimistisch in die Zukunft.

Ge-man Schweiz AG – Energydrink – Als die Gründer von Ge-man Schweiz AG – Alexander Hasel, Nick Schuler und Gabriel Oldham – die Bühne betreten, sind die Löwen und Löwinnen gespannt, was sie erwartet. Begleitet von einem eigens für das Unternehmen komponierten Song stellt sich schnell heraus: Ge-man ist ein Energy Drink, der mehr bieten soll als die Konkurrenz. Alexander, der Gründer, und sein Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein Produkt zu entwickeln, das nicht nur Energie gibt, sondern eine ganze Philosophie verkörpert.

Mitentwickler Nick Schuler betreut die Athleten, die Ge-man im Hochleistungssport verwenden, und Gabriel Oldham, das bekannte Gesicht aus dem Schweizer Fernsehen, ist der Mann für das Marketing. Gabriel betont, wie wichtig eine starke Personal Brand heutzutage ist, um ein Produkt erfolgreich zu vermarkten, und dass sie mit ihrem Marketing und ihrer Philosophie auf dem richtigen Weg sind.

Doch die Löwen und Löwinnen bleiben skeptisch. Als das Team 5% der Firma für 100.000 Franken anbietet, stellt sich schnell die Frage: Ist das Produkt nur für Männer gedacht? Gabriel erklärt: «Ge-man ist für Männer und Frauen». Doch der Slogan «More Power für Gentleman» den Lukas Speiser später vorliest lässt das Gegenteil vermuten.

Die Verkostung des Drinks sorgt für gemischte Reaktionen. Bettina Hein vergleicht den Geschmack mit Limonade, während Jürg und Felix Bertram das Wirkversprechen des Inhaltsstoffs Damiana infrage stellen. Ge-man soll, im Gegensatz zu herkömmlichen Energy Drinks, Energie über zwei bis drei Stunden konstant halten, ohne den typischen „Crash“ danach.

Doch auf die entscheidenden Fragen nach Verkaufszahlen und Marktpotenzial reagieren die Gründer nur wenig. Konkrete Umsatzzahlen bleiben aus, was die Löwen misstrauisch macht. Felix Bertram betont, dass er noch keine belastbaren Zahlen gehört habe, und Tom Zimmermann fragt, wo das Produkt überhaupt erhältlich sei. Alexander erklärt zwar, dass sie „brutal viel“ machen, was die Schweiz betreffe, doch das überzeugt die Löwen nicht.

Am Ende waren alle Investoren raus. Bettina Hein erklärte, dass sie generell kein Interesse an Energy Drinks habe und nicht zur Zielgruppe gehöre. Auch Felix Bertram und Jürg Schwarzenbach sahen keinen Mehrwert in einer Investition. Lukas Speiser schätzte die Marke, sah jedoch kein Potenzial in der Struktur des Unternehmens. Tom Zimmermann schloss sich an.

Obwohl die Löwen kein Investment anbieten, nehmen die Gründer die Absage „gentlemanlike“ hin. Ihr Ziel, Ge-man als Marke zu etablieren, bleibt bestehen – auch ohne Unterstützung der Löwen.

Es wird warm ums Herz

Hämmerli Wärme GmbH – Rauchfreies Holzfeuer – Die Brüder David und Lukas Hämmerli aus Glarus haben den Lockdown während der Corona-Pandemie genutzt, um etwas Besonderes zu schaffen: den ersten CO2-neutralen Wärmespender für den Aussenbereich, der ohne Gas und Strom funktioniert – den Pellet-Heizstrahler. Mit ihrem innovativen Produkt haben sie bereits 700 Stück an Hotels, Restaurants und Privatpersonen verkauft und bewiesen, dass nachhaltige Wärme nicht langweilig sein muss. Ihr neuestes Produkt, ein rauchfreier Pelletofen, verspricht gleich mehrere Probleme offener Feuerstellen zu lösen: kein Rauch, keine stinkenden Kleider und kein ständiges Nachlegen von Holz.

Die Hämmerli-Brüder setzen auf Qualität und Nachhaltigkeit, 95% ihrer Rohmaterialien stammen aus der Schweiz. Doch ihre Ambitionen reichen weiter: Mit einem geplanten Markteintritt in den nordischen Ländern wollen sie ihr Geschäft weiter ausbauen und suchen dafür Unterstützung. Für 250.000 Franken boten sie 15% ihres Unternehmens den Löwen und versprachen eine spannende Zukunft voller Innovationen im Bereich der Pellet-Verbrennung.

Felix Bertram zeigte Interesse und bestellte gleich einen Feuerturm für sein Restaurant, entschied sich jedoch gegen ein Investment. Auch Tobias Reichmuth und Lukas Speiser waren beeindruckt, stiegen aber aufgrund der zweiten Firma der Brüder, einem Auto-Abo-Unternehmen, nicht als Investoren ein.

Letztlich machten Roland Brack und Jürg Schwarzenbach Angebote: Roland forderte 25% für seine 250.000 Franken, während Jürg bereit war, sich mit 20% zufrieden zu geben. Die Hämmerli-Brüder entschieden sich für das Angebot von Jürg Schwarzenbach und sicherten sich so die Unterstützung eines erfahrenen Investors.

Mit diesem Deal steht ihrer Expansion in die nordischen Länder nichts mehr im Weg. Die Brüder freuen sich darauf, ihre Vision einer nachhaltigen und rauchfreien Wärmequelle weiter voranzutreiben.

Dein Hochzeitsantrag – Verlobungsplanung für unvergessliche Momente – Jessica und Thierry Thomann haben eine Marktlücke in der Schweiz entdeckt: Während Hochzeitsplaner weit verbreitet sind, gibt es kaum spezialisierte Verlobungsplaner. So gründeten die beiden im Dezember 2022 Dein Hochzeitsantrag, einen Service, der sich auf die Planung einzigartiger und romantischer Heiratsanträge spezialisiert. Ihr Ziel: Paaren stressfreie, massgeschneiderte und kreative Verlobungserlebnisse zu ermöglichen, damit sich die Kunden vollkommen auf den Antrag konzentrieren können.

In nur einem Jahr haben Jessica und Thierry bereits 17 Anträge organisiert – ohne grosses Werbebudget, aber mit durchwegs begeisterten Kunden, die ihre Dienstleistung mit 5 Sternen bewertet haben. Für eine Investition von 50.000 Franken boten sie den Löwen und Löwinnen 8% ihres Unternehmens an. Mit diesem Kapital möchten sie ihr Marketing ausbauen, ihre Präsenz in der Schweiz stärken und ihr Angebot erweitern, um noch mehr Paare auf ihrem Weg zum perfekten Antrag zu begleiten.

Ihre Verlobungsplanung kostet zwischen 1.500 und 2.000 Franken, und die Kunden erhalten dafür ein umfassendes Erlebnis mit personalisierten Dekorationen, Fotos und romantischen Details wie einem Rosenherz und einem „Marry Me“-Schild. Die beiden Gründer wollen ihre Dienstleistung nicht nur in der Schweiz, sondern auch in internationalen Städten wie Paris und Venedig anbieten.

Obwohl sie das Potenzial ihrer Idee sahen, waren die Investoren skeptisch. Felix Bertram lobte das Konzept als solides Familiengeschäft, sah jedoch keine Skalierbarkeit. Jürg Schwarzenbach und Roland Brack erkannten zwar den Erfolg des Modells, entschieden sich aber ebenfalls gegen ein Investment. Nicole Büttner und Lukas Speiser waren ebenfalls raus. Jessica und Thierry nahmen die Absage mit Zuversicht. Auch ohne Investment sind sie überzeugt, dass jeder Hochzeitsantrag ein Erfolg wird und noch viele Paare auf dem Weg zum perfekten Verlobungsmoment begleiten wird.

Auch ohne Investment sind Jessica und Thierry überzeugt, dass Dein Hochzeitsantrag ein Erfolg wird. (Bild: CH Media)

Quelle: www.oneplus.ch

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