Compliance und Datenschutz: Auswirkungen auf Reputation werden unterschätzt

Die Bedeutung von Compliance und Datenschutz in Schweizer Unternehmen werden auf der strategischen Ebene teilweise noch immer unterschätzt: Dies zeigen aktuelle Ergebnisse einer Umfrage der HWZ und der Anwaltskanzlei Bratschi AG bei Schweizer Unternehmen.

Die Auswirkungen von Datenschutz und Compliance auf die Reputation von Unternehmen werden unterschätzt. Darauf lassen die Ergebnisse einer Studie der HWZ schliessen. (Bild: depositphotos.com)

Bei Banken, Chemie- und Pharmaunternehmen werden Compliance und Datenschutz gross geschrieben. Entsprechend werden dort angemessene Ressourcen bereitgestellt. Bei der Baubranche, dem Maschinenbau sowie im Bereich Gesundheit und Soziales besteht allerdings noch Nachholbedarf, wie eine Untersuchung der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und der Anwaltskanzlei Bratschi AG aufgezeigt hat. An der Umfrage, welche die Bedeutung von Compliance und Datenschutz in Schweizer Unternehmen genau beleuchtet, haben sich Personen aus 84 Firmen beteiligt.

Korrelation zwischen Umsatz und Stellenprozenten

Gemäss den Umfrage-Ergebnissen haben fast 50% der Unternehmen nur eine Vollzeitstelle im Bereich Compliance, wobei ein höherer Umsatz in direkter Beziehung mit mehr Vollzeitstellen steht. Bis CHF 100 Mio Umsatz haben 75% nur eine Vollzeitstelle. Bei einem Unternehmensumsatz von CHF 1 Mia haben 80% der Firmen mindestens zwei bis 50 Vollzeitstellen. Im Bereich Datenschutz haben 75% der Unternehmen nur eine Vollzeitstelle: Erst bei einem Umsatz von mehr als CHF 1 Mia steigt die Grösse der Datenschutzabteilung massgeblich.

Compliance und Datenschutz noch stärker verankern

Laut Dr. Christian Wind, Partner von Bratschi AG und Dozent an der HWZ, müssen Compliance und Datenschutz noch wesentlich stärker und vor allem flächendeckender in den Unternehmen positioniert und verankert werden, nicht zuletzt, weil sie die Reputation des Unternehmens nachhaltig schützen.  Dr. David Wicki-Birchler, Studiengangleiter CAS Data Protection-Officer an der HWZ, stellt fest: «Compliance und Datenschutz werden je nach Grösse und Branche unterschiedlich wahrgenommen und umgesetzt. Dabei scheint Compliance in den Unternehmen bereits besser im Bewusstsein verankert zu sein als Datenschutz. Wirtschaftsethische Aspekte gewinnen deutlich an Boden und verlangen handlungsorientierte Kompetenzen“.

Spezifische Weiterbildungen

Rund 75% der Compliance-Officers verfügen über einen universitären Abschluss. Rund 30% haben eine spezifische Weiterbildung im Bereich Compliance absolviert. Im Bereich Datenschutz ist das Ausbildungsniveau im Vergleich zu Compliance etwas tiefer. Knapp über 60% verfügen über einen Universitätsabschluss und leicht weniger als 25% über eine spezifische Weiterbildung zum Datenschutz.

An der HWZ werden berufsbegleitende Studiengänge angeboten, in welchen praxisorientiert erlernt wird, wie man sein Unternehmen besser schützen und kompetent für die Zukunft aufstellen kann. Die Dozierenden vermitteln, wie man die Betriebsmodelle so umgestaltet, dass Compliance & Digital Security strategische Vorteile bringen. Neben dem Bankenumfeld sind auch KMU und Grossunternehmen in anderen Branchen Regulatorien ausgesetzt. Vertieft in den Weiterbildungen werden Themen wie Cyber Security, Cyber Risk, Compliance Management, Datenschutz und Datensicherheit. Mit den anerkannten Abschlüssen der HWZ in den Bereichen Compliance & Digital Security qualifizieren sich die Studierenden mit einem Master (MAS) oder ein Zertifikats- oder Diplomstudiengang (CAS, DAS).

Quelle und weitere Informationen: www.fh-hwz.ch

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