Covid-19-Krise: KMU haben rasch reagiert

Die Lage der KMU der MEM-Branche hat sich im Zuge der Covid-19-Krise im April dramatisch verschlechtert. Es wurde aber rasch reagiert: 67 Prozent haben Kurzarbeit beantragt und 34 Prozent einen Überbrückungskredit. Nur 16 Prozent mussten Entlassungen aussprechen.

Die Covid-19-Krise hinterlässt in MEM-KMU deutliche Spuren. (Bild: Pixabay.com)

Schnell haben die KMU der MEM-Branche auf die Herausforderungen der Covid-19-Krise reagiert: Ein Drittel hat einen staatlichen Überbrückungskredit beantragt, zwei Drittel haben Kurzarbeit angemeldet. Neben der Nutzung der staatlichen Massnahmen treten die Betriebe zusätzlich auf die Kostenbremse: So haben 16 Prozent Entlassungen, 72 Prozent einen Einstellungs- und 68 Prozent einen Investitionsstopp vorgenommen.

Covid-19-Krise trifft MEM-Branche doppelt

Diese Massnahmen waren unausweichlich. Die im April bei über 400 Unternehmen durchgeführte Quartalsbefragung von Swissmechanic und BAK Economics zeigt auf, dass die Pandemie die Schweizer MEM-Branche gleich doppelt trifft. Zum einen wird die reibungslose Produktion beeinträchtigt: 42 Prozent der befragten Unternehmen berichten von Unterbrüchen in den Lieferketten, 25 Prozent von Personalausfällen in Folge von Krankheit, Quarantäne oder Betreuungsverpflichtungen. Zum anderen leiden die KMU unter einem ausgeprägten Nachfrageeinbruch. Aufgrund der globalen Rezession, des starken Anstiegs der Unsicherheit und des erhöhten Liquiditätsbedarfs treten die Kunden der MEM-Branche auf die Investitionsbremse.

Quelle: Swissmechanic
Quelle: Swissmechanic

Geschäftsklima-Index deutlich verschlechtert – weiterer Einbruch im Q2 wird erwartet

Die Belastungen auf der Angebots- und Nachfrageseite hinterlassen Spuren. Der Swissmechanic Geschäftsklima-Index für KMU der MEM-Branche verdeutlicht, dass sich das bereits im vergangenen Herbst und Winter pessimistische Klima im April 2020 nochmals deutlich verschlechtert hat. Die befragten KMU machen sich keine Illusionen bezüglich des zweiten Quartals 2020. So erwartet eine überwiegende Mehrheit (82%), dass die Aufträge weiter einbrechen.

Starke Aufholeffekte in den Jahren 2021 und 2022 falls Pandemie unter Kontrolle bleibt

Nur 6 Prozent sehen bei sich ein ernsthaft erhöhtes Konkursrisiko, was belegt, dass die Unternehmen über den gegenwärtigen Sturm hinausblicken. Gelingt es, wie im Basisszenario von BAK Economics angenommen, die Pandemie im Sommer nachhaltig unter Kontrolle zu bringen, ist in der Branche 2021 und 2022 mit überaus starken Aufholeffekten zu rechnen.

Das Hilfspaket des Bundes, bestehend aus Überbrückungskrediten sowie der Ausweitung der Kurzarbeitsentschädigung, hat vielen KMU geholfen, kurzfristig über die Runden zu kommen. Das Schlimmste wurde damit vorerst abgewendet. Angesichts der Unsicherheit über die weitere Entwicklung sollte die Laufzeit der Überbrückungskredite auf 8 bis 10 Jahre verlängert werden. Gleichzeitig verlangt Swissmechanic, dass die verbürgten Kredite als Kredite mit notrechtlichem Rangrücktritt betrachtet werden, um die Gefahr von Überschuldungen zu minimieren.

Quelle: Swissmechanic

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