Arbeitswelt der Zukunft: Der Weg ist noch lang
Rund 160 Führungskräfte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen am 4. September 2019 am Wirtschaftsforum Olten teil. Veranstaltet von der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) lautete das Thema des diesjährigen Anlass «Unternehmenserfolg dank Wandel und Stabilität».
Sowohl die Keynote-Referate des Hauptprogramms wie die praxisorientierten Breakoutsessions widmeten sich im Wesentlichen den verschiedenen Facetten der Digitalisierung. Auch die «Arbeitswelt der Zukunft» und deren erfolgreiche Gestaltung stand im Fokus einer Breakoutsession und stiess auf reges Interesse mit insgesamt ca. 100 Teilnehmenden in beiden Durchgängen.
Die Breakoutsession gab erste Einblicke in die bisher schweizweit grösste Untersuchung zur «Arbeitswelt 4.0» mit 1140 Teilnehmenden, davon zwei Drittel aus KMU und ein Drittel aus Grossunternehmen (GU). Herausgeber der Studie ist Prof. Dr. Marc K. Peter, Head of Competence Center for Digital Transformation der FHNW Hochschule für Wirtschaft, in Zusammenarbeit mit der Future Work Group.
Höchste Zeit zu handeln
Im Zentrum der Studie stehen die drei Dimensionen «People – Place – Technology», an deren sinn- und wirkungsvollem Zusammenspiel die Durchführenden der Studie die erfolgreiche Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft festmachen. Unter diesem Aspekt wurde ein Fragenkatalog erstellt und die Befragung im Frühling 2019 durchgeführt.
Markante Studienergebnisse präsentierten am 4. September 2019 in Olten Alessia Ruf, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Angewandte Psychologie der FHNW und im Rahmen der Studie verantwortlich für Umfrage und Auswertung, und Marco Looser, Inhaber der MCP AG und Partner der Future Work Group. Befragt nach ihrem Verständnis von der Arbeitswelt 4.0, kristallisierten sich bei den Teilnehmenden erwartungsgemäss Begriffe wie Digitalisierung, Transformation, neue Arbeitsformen, Flexibilität und Vernetzung heraus. Deutlichen Handlungsbedarf signalisiert der gemäss den Studienergebnissen ermittelte Status quo zu den Fortschritten in der Arbeitswelt 4.0. Hier stehen die Befragten nach eigener Einschätzung zu über 40% «ganz am Anfang» (KMU: 44 %/GU: 43%), zu bis zu 50% «mitten drin» (KMU: 43 %/GU: 50%) und sind nur zu13% (KMU) resp. 7% (GU) weit fortgeschritten. Als wesentliche Treiber für die Transformation hin zur Arbeitswelt 4.0 sehen KMU mit 64% einen Effizienzgewinn hinsichtlich Kommunikation und Zusammenarbeit und in gleichem Ausmass, mit ebenfalls 64%, eine Stärkung ihrer Innovationskraft und Kreativität.
Bedenklich: Mitarbeitende zu wenig eingebunden!
Bedenklich sieht es aus hinsichtlich der Einbindung der Mitarbeitenden bei der Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft. Nur 27 Prozent der Teilnehmenden beantworteten diese Frage positiv. Das heisst: 73 Prozent der Arbeitnehmenden werden nicht resp. noch nicht in den Veränderungsprozess eingebunden – oder aber das Unternehmen erachtet dies als nicht nötig! Hier ist ein Umdenken dringend erforderlich. Zudem fehlt es spürbar an Know-how, das geben 40% der KMU und 47% der Grossunternehmen als Barriere für den Schritt in die Arbeitswelt 4.0 an.
Die detaillierten Ergebnisse der Studie sowie ein Praxisleitfaden stehen ab Ende Oktober 2019 der Schweizer Wirtschaft als kostenloser Download zur Verfügung. Weitere Informationen
Nächste Gelegenheit für vertiefende Studieneinblicke ist am 1. Oktober 2019 beim Eröffnungspodium Academy – Die Arbeitswelt der Zukunft im Rahmen der Business Innovation Week in Zürich.
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