An die Geschwindigkeit gewöhnt man sich

Motorradrennfahrer Tom Lüthi war der Stargast am diesjährigen KMU SWISS Forum in Baden. In der Poleposition standen weitere Referenten wie Unternehmer Nils Planzer, CEO Planzer Transport AG, Profiler Suzanne Grieger-Langer und SRF-Direktor Ruedi Matter. Alle waren sich einig: Um gut im Rennen zu bleiben, braucht es weit mehr als die Geschwindigkeit.

Tom Lüthi lernt in der MotoGP-Klasse mit noch höherer Geschwindigkeit umzugehen. (Bild: Thomas Berner)

Armin Baumann, Geschäftsführer des KMU-Netzwerks KMU Swiss, durfte rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 16. KMU Swiss Forum vom 22. März 2018 im Kongresszentrum Trafo Baden begrüssen. Sieben Referentinnen und Referenten referierten zum Thema «Dynamik – Flexibilität der Aktion». Moderiert wurde der Anlass einmal mehr von Hugo Bigi.

Tom Lüthi: mit 340 Stundenkilometer unterwegs

Stargast war Motorradrennfahrer Tom Lüthi. «Die Königsklasse ist der Traum von jedem Fahrer», schwärmte Tom Lüthi über seinen Wechsel in die MotoGP-Klasse. «Jede Veränderung ist ein Risiko, aber nur so kann ich mich weiterentwickeln.» Um weiter nach vorne zu kommen, brauche es Kondition, einen klaren Fokus, viel Fachwissen zur Elektronik und vor allem einen freien Geist, um die geballte Kraft bei 340 Stundenkilometer im Griff zu haben. «Aber an die Geschwindigkeit gewöhnt man sich, schliesslich fahren alle so schnell!», ergänzte Tom Lüthi schmunzelnd. Für die aktuelle Saison wird Tom Lüthi noch viele Lernschritte unternehmen müssen. Aber er will in der Königsplatze weiter Plätze gut machen. Für ihn gelte es, diese einmalige Chance zu packen.

Den Faktor «Zeit» als Vorteil nutzen

Die Geschwindigkeit ist auch in der Logistik ein grosses Thema. Die Firma Planzer Transport AG transportiert täglich 23’000 Sendungen. Abends wird von den Lastwagen auf die Schiene verlagert. «Das schont die Umwelt und verkürzt die Transportzeit», so Nils Planzer, CEO der Planzer Transport AG. «Relevant ist die erste und letzte Meile. Man muss schnittstellenfähig sein, um die Zukunft zu meistern». Und für die Zukunft ist Planzer überzeugt, dass es weiterhin Fahrer brauchen werde, trotz selbstfahrender Lastwagen. Im Gegenteil: Inskünftig könnten Fahrer nicht nur Pakete nach Hause liefern, sondern gleich noch Zusatz-Services wie Installation oder den Zusammenbau von Möbeln übernehmen.

Madeleine Stöckli von B. Braun Medical: „Regulierungen kosten Geld, bringen aber keinen Gewinn. KMU haben da grosse Probleme, und das ist unschön.“ (Bild: Thomas Berner)

Erfolgsrezepte für Geschwindigkeit in KMU

Für viel Dynamik sorgte auch Buchautorin und Profiler Suzanne Grieger-Langer. Sie gab Einblick in ihre facettenreiche Arbeit als Profiler und verriet in sieben Schritten ihr Erfolgsrezept zur Führung von heute. Dass es eine klare Führung brauche, unterstrich auch Jürg Brandt, Verwaltungsratspräsident der vonRoll infratec (holding) ag, in seinem Referat. Die Firma erholte sich dank Leadership und einem Kulturwandel aus der Krise. Für schnelle Entscheidungen plädierte Madeleine Stöckli, CEO der B. Braun Medical AG: «Wichtig dabei ist globales Denken, aber lokales Handeln!» Auch für das Schweizer Fernsehen SRF ist globales Denken wichtig, denn die grössten Konkurrenten sind globale Giganten wie Apple, Amazon oder Google. «Wir investieren in neue Technologien, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ausserdem fokussieren wir auf unser Kerngeschäft und fördern interdisziplinäre Arbeitsformen», so der SRF-Direktor, Ruedi Matter. Derek Brandt, CEO Sensile Medical AG, sieht das Erfolgsrezept der Zukunft vor allem bei den Mitarbeitenden: «Es herrscht Fachkräftemangel. Wir müssen attraktive Arbeitsbedingungen anbieten, um die besten Mitarbeitenden zu gewinnen».

Eine starke Marke ist wichtig

Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen, zeigte in seinem Referat auf, wie wichtig eine klare Markenführung ist: «Top of Europe verlangt auch ein Top an Qualität!». Wie sich andere Unternehmen präsentieren, erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während den Pausen im Aussteller-Bereich. Es wurden Fachwissen und Visitenkarten ausgetauscht und für einmal gingen alle als Gewinner nach Hause. Das nächste KMU Swiss Forum findet am 21. März 2019 zum Thema «Herausforderung 2030» statt.

10 Jahre Marktplatz Baden – Anschlussveranstaltung

Die Stadt Baden lud bereits zum 10. Mal Badener Unternehmen zum Marktplatz Baden ein, wo sich die Gäste untereinander vernetzen und austauschen konnten. Moderator Hugo Bigi interviewte Barbara Lüthi, die langjährige SRF-China-Korrespondentin und heutige Moderatorin des «Clubs».

www.kmuswiss.ch

 

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