82 Prozent der Menschen glauben an bessere Karriereunterstützung durch Roboter

Eine globale Studie von Oracle und Workplace Intelligence zeigt Überraschendes: 85 Prozent der Menschen wollen, dass Technologie ihre Zukunft mitbestimmt. Mehr noch: 82 Prozent der Menschen glauben an eine bessere Karriereunterstützung durch Roboter.

Die Pandemie hat weltweit den Begriff des Erfolgs verändert. Gleichwohl wünschen sich die Menschen bessere Karriereunterstützung und bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. (Bild: Oracle / Workplace Intelligence)

In einer globalen Studie von Oracle und Workplace Intelligence, einem Personalforschungs- und -beratungsunternehmen, wurden 14’639 Führungskräfte, Personalleiter, Manager und Vollzeitbeschäftigte zu den Auswirkungen von Covid-19 auf den Arbeitsplatz, zu KI und Karriereentwicklung sowie zum Einsatz von KI bei der Arbeit befragt. Die Befragung wurde zwischen dem 27. Juli und 18. August 2021 in den USA, Grossbritannien, den VAE, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Brasilien, Indien, Japan, Südkorea, Singapur und Australien durchgeführt. Die Studie richtete sich an Vollzeitbeschäftigte im Alter von 22 bis 74 Jahren.

Arbeitnehmer leiden unter Einsamkeit, Isolation und Kontrollverlust

Die Studie ergab nun, dass sich Menschen auf der ganzen Welt in ihrem persönlichen und beruflichen Leben eingeengt fühlen. Sie sind jedoch bereit, die Kontrolle über ihre Zukunft zurückzugewinnen. Dennoch wenden sie sich vermehrt auch Robotern zu, um ihre Karriereentwicklung zu unterstützen, nachdem die COVID-19-Pandemie sie einsam zurückgelassen hat. „Die letzten anderthalb Jahre haben die Arbeitsweise, den Arbeitsort und für viele Menschen auch den Arbeitgeber verändert. Es gab zwar viele Herausforderungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, aber es war auch eine Chance, den Arbeitsplatz zum Besseren zu verändern“, kommentiert Dan Schawbel, Managing Partner von Workplace Intelligence, die Resultate.

Gemäss der Studie haben 80 Prozent der Menschen im letzten Jahr negative Erfahrungen gemacht. Viele hatten finanzielle Probleme (29 Prozent), verstärkt psychische Störungen (28 Prozent), litten unter mangelnder beruflicher Motivation (25 Prozent) und fühlten sich von ihrem eigenen Leben abgekoppelt (23 Prozent). 62 Prozent fanden, dass 2021 das bisher stressigste Jahr am Arbeitsplatz war. Fast die Hälfte (52 Prozent) hatte 2021 stärker mit psychischen Problemen bei der Arbeit zu kämpfen als im Jahr 2020. Die Zahl der Menschen, die das Gefühl haben, wenig oder gar keine Kontrolle über ihr persönliches und berufliches Leben zu haben, hat sich seit dem Beginn der Pandemie fast verdoppelt (Anstieg um 93 %). Die Befragten gaben an, dass sie die Kontrolle über ihre Zukunft (43 Prozent), ihr Privatleben (46 Prozent), ihre Karriere (41 Prozent) und ihre Beziehungen (39 Prozent) verloren haben. 76 Prozent fühlen sich in ihrem Privatleben eingeengt, machen sich Sorgen um ihre Zukunft (20 Prozent), sind in der immer gleichen Routine gefangen (31 Prozent) und empfinden mehr Einsamkeit als je zuvor (26 Prozent).

Menschen sind motiviert, Veränderungen vorzunehmen, stehen aber vor grossen Herausforderungen

Trotz der Widrigkeiten des letzten Jahres sind Menschen weltweit bestrebt, Veränderungen in ihrem Berufsleben vorzunehmen. 93 Prozent der Bevölkerung weltweit hat das letzte Jahr genutzt, um über ihr Leben nachzudenken. 88 Prozent gaben an, dass sich die Bedeutung von Erfolg für sie seit der Pandemie verändert hat, wobei die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (42 Prozent), die psychische Gesundheit (37 Prozent) und die Flexibilität am Arbeitsplatz (33 Prozent) nun oberste Priorität haben. 75 Prozent fühlen sich beruflich eingeengt, weil sie keine Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Karriere sehen (25 Prozent) und zu überfordert für Veränderungen sind (22 Prozent).

70 Prozent der Befragten gaben auch an, dass sich das Gefühl, im Beruf festzustecken, auch negativ auf ihr Privatleben auswirkt. Es führt zu zusätzlichem Stress und Ängsten (40 Prozent), trägt dazu bei, dass sie sich persönlich eingeengt fühlen (29 Prozent) und schränkt sie in ihrem Privatleben ein (27 Prozent). Indes: 83 Prozent der Befragten sind bereit, eine Veränderung vorzunehmen. 76 Prozent gaben jedoch an, dass sie dabei auf grosse Hindernisse stossen. Zu den grössten Hürden gehören finanzielle Instabilität (22 Prozent), Unsicherheit darüber, welche berufliche Veränderung für sie sinnvoll ist (20 Prozent), mangelndes Selbstvertrauen für einen Wechsel (20 Prozent) und fehlende Wachstumsmöglichkeiten in ihrem Unternehmen (20 Prozent).

Mit Blick auf das Jahr 2022 steht die berufliche Entwicklung ganz oben auf der Prioritätenliste. Viele sind bereit, für bessere Karrieremöglichkeiten auf wichtige Vorteile wie Urlaub (52 Prozent), Geldprämien (51 Prozent) und sogar einen Teil ihres Gehalts (43 Prozent) zu verzichten. Allerdings sind 85 Prozent der Arbeitnehmer mit der Unterstützung durch ihren Arbeitgeber nicht zufrieden. Sie wünschen sich von den Unternehmen eine bessere Karriereunterstützung mit mehr Weiterbildungsmöglichkeiten (34 Prozent), höheren Gehälter (31 Prozent) und Möglichkeiten für neue Aufgaben im Unternehmen (30 Prozent). „Das letzte Jahr hat die Weichen für die Zukunft der Arbeit neu gestellt. Inmitten des Stresses, der Angst und der Einsamkeit der globalen Pandemie haben die Mitarbeiter überraschenderweise ihre Stimme gefunden, sind selbstbewusster geworden und setzen sich nun für ihre Wünsche ein“, so Yvette Cameron, Senior Vice President, Oracle Cloud HCM.

Arbeitnehmer wollen bessere Karriereunterstützung und setzen dabei auf Technologie

Um Spitzentalente zu halten und weiterzuentwickeln, müssen Arbeitgeber mehr als je zuvor auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter achten und sie mit Technologien besser unterstützen. 85 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Technologie ihnen dabei hilft, ihre Zukunft zu definieren, indem sie die Fähigkeiten ermittelt, die sie entwickeln müssen (36 Prozent), neue Lernmöglichkeiten empfiehlt (36 Prozent) und die nächsten Schritte auf dem Weg zu ihren Karrierezielen aufzeigt (32 Prozent). Sogar 75 Prozent der Befragten würden ihr Leben aufgrund von Roboterempfehlungen ändern. Ganze 82 Prozent glauben, dass Roboter ihre Karriere besser unterstützen können als ein Mensch, indem sie unvoreingenommene Empfehlungen geben (37 Prozent), schnell Fragen zu ihrer Karriere beantworten (33 Prozent) oder neue Jobs finden, die zu ihren aktuellen Fähigkeiten passen (32 Prozent).

(Oracle / Workplace Intelligence)

Die Umfrageteilnehmer sind aber gleichwohl der Meinung, dass Menschen immer noch eine entscheidende Rolle bei der Karriereentwicklung spielen und besser in der Lage sind, Unterstützung zu leisten, indem sie Ratschläge auf der Grundlage persönlicher Erfahrungen geben (46 Prozent), Stärken und Schwächen erkennen (44 Prozent) und nicht nur auf den Lebenslauf blicken, sondern Rollen gemäss der Persönlichkeit empfehlen (32 Prozent). Forderungen werden aber an die Arbeitgeber gestellt: 87 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihr Unternehmen mehr tun sollte, um auf ihre Bedürfnisse einzugehen, und 55 Prozent sind eher bereit, bei einem Unternehmen zu bleiben, das fortschrittliche Technologien wie KI zur Förderung der beruflichen Entwicklung einsetzt.

„Wenn Unternehmen Talente gewinnen und behalten wollen, müssen sie mehr Wert darauflegen, ihren Mitarbeitern bei der Identifizierung und Entwicklung neuer Fähigkeiten zu helfen und ihnen personalisierte Karrierewege zu bieten, damit diese wieder das Gefühl bekommen, ihre Karriere selbst in der Hand zu haben“, sagt Yvette Cameron von Oracle zum Thema bessere Karriereunterstützung.

Quelle: Oracle 

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