Die Schweizer Wirtschaft auf dem Weg zu mehr Flexibilität
Zwei neue Studien der Work Smart Initiative zeigen auf, wo die Schweiz punkto flexiblen Arbeitsformen steht und wie Unternehmen den Wandel Richtung mehr Agilität und Flexibilität gezielt gestalten können. Nebst einer offiziellen Charta für flexible Arbeitsformen finden zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen der Work Smart Week vom 12. bis 16. September statt.
Im Frühjahr 2015 gründeten SBB, Swisscom, Microsoft Schweiz, Mobiliar, Post und Witzig The Office Company die Work Smart Initiative.
Vom Home Office Day zur breit abgestützten Work Smart Initiative
Seit dem ersten nationalen Home Office Day 2010 und der Überführung in die Work Smart Initiative im letzten Jahr ist viel passiert: Zahlreiche neue Partner unterstützen die Initiative, viele Unternehmen orientieren sich an der Work Smart Charta. Eine Vielzahl von Instrumenten sowie Veranstaltungen unterstützen Firmen und Organisationen dabei, ihre eigene Arbeitskultur nachhaltig Richtung mehr Flexibilität zu verändern und von den Erkenntnissen anderer zu profitieren.
Die Work Smart Initiative
Im Frühjahr 2015 gründeten SBB, Swisscom, Microsoft Schweiz, Mobiliar, Post und Witzig The Office Company die Work Smart Initiative. Mit der Förderung flexibler Arbeitsformen sollen folgende Ziele erreicht werden:
- Motivierende Rahmenbedingungen für hoch qualifizierte Arbeitnehmende schaffen
- Den Arbeitsmarkt für Fachkräfte besser erschliessen
- Ressourcen und Verkehrsinfrastrukturen smarter nutzen
Zurzeit haben 79 Schweizer Arbeitgeber die Work Smart Charta unterzeichnet und bekennen sich damit zu diesen drei Zielen.
Von den rund 4,65 Mio. Erwerbstätigen der Schweizer Wirtschaft arbeiten bereits 1,12 Mio. Personen, also rund ein Viertel, flexibel. 2,62 Mio. Beschäftigte können aufgrund ihrer Tätigkeit, der Infrastruktur oder des Firmenreglements noch nicht flexibel arbeiten. Bisher haben 79 Unternehmen die Work Smart Charta unterzeichnet und damit ihrem Bekenntnis zu einem flexiblen Denk- und Werkplatz Schweiz Ausdruck verliehen.
Bei den neuen Studien der Universität Zürich und der Fachhochschule Nordwestschweiz standen zwei Fragestellungen im Zentrum: Wie hat sich die Schweizer Wirtschaft konkret verändert seit der letzten Messung 2014 und welche Methoden gibt es, um die Transformation der Arbeitskultur erfolgreich zu gestalten?
Erkenntnisse:
- Von den 4,65 Mio. Erwerbstätigen der Schweizer Wirtschaft arbeiten bereits 1,12 Mio. Personen, also rund ein Viertel, weitestgehend flexibel.
- 2,62 Mio. Beschäftigte können (aufgrund ihrer Tätigkeit oder der technischen Infrastruktur) oder dürfen (aufgrund des Firmenreglements und/oder der Führungskultur) nicht flexibel arbeiten.
- 11 % der Beschäftigten könnten von ihrer Tätigkeit her schon heute flexibel arbeiten, haben aber nicht die Technologie dazu (4 %, konstant im Vergleich zu 2014) respektive keine Erlaubnis dies zu tun (7 % im Vergleich zu 8 % 2014).
- Nur 6 % der Erwerbstätigen möchten überhaupt nicht und nur 3 % der Erwerbstätigen wollen weniger flexibel arbeiten.
Grösste Hindernisse für flexibles Arbeiten
Meist kommt es vor, dass Teamzusammenarbeit räumliche Nähe (54 %) erfordert. Weitere wichtige Gebiete, wo weniger Flexibilität gegeben sind, betreffen den Bereich Datenschutz und Vertraulichkeit (38 %) sowie das Firmenreglement, welches flexibles Arbeiten nicht oder nur in Ausnahmesituationen erlaubt (36 %).
Für den Übergang von Präsenzmodellen zu flexiblen Arbeitsformen mit entsprechenden Zielvereinbarungen gibt es zahlreiche, in der Schweizer Wirtschaft erprobte Ansätze. Dazu zählen umfassende Methoden wie die „partizipative Unternehmensführung“ als auch fokussierte Methoden „Weisungen und Social Guidelines“. In der Praxis werden diese Ansätze oft kombiniert. Die Anwendung der Methoden und ihre Kombination sollten bewusst vorgenommen und auf den Unternehmenskontext abgestimmt werden. Trotzdem gibt es noch viele Graubereiche.
Die Studien und Praxisbeispiele werden in der Work Smart Week vom 12. bis 16. September vorgestellt.
http://www.work-smart-initiative.ch