Virtual-Reality-Spiele als Mittel zur Personalbeurteilung?

Forschende der Universität Köln und der Fachhochschule Vorarlberg haben herausgefunden, dass Virtual-Reality-Spieler, die ein bestimmtes Game schneller beenden als ihre Mitspieler, eine höhere allgemeine Intelligenz und Verarbeitungskapazität aufweisen. Dies könnte für die Personalbeurteilung nutzbar gemacht werden.

Nicht mehr nur „Show“, sondern bald Wirklichkeit in Personalabteilungen? Virtual-Reality-Spiele als Elemente von Assessments. (Bild: Pixabay.com)

Könnten Virtual-Reality-Spiele bald den Weg in die Personalabteilungen finden? Denn Ergebnisse einer Studie der Universität Köln und der Fachhochschule Vorarlberg deuten auch darauf hin, dass Virtual-Reality-Spiele ein nützliches ergänzendes Instrument des Personalmanagements in Unternehmen sein können, um die Arbeitsleistung eines Bewerbers vorherzusagen. Die Studie „Intelligence at play: game-based assessment using a virtual-reality application“ von Markus Weinmann von der Universität zu Köln und seinen Wissenschaftlerkollegen wurde kürzlich in der Zeitschrift Virtual Reality veröffentlicht.

Virtual-Reality-Spiele als „Intelligenztests“

Mehrere Studien haben bereits gezeigt, dass Videospiele Hinweise auf intellektuelle und kognitive Fähigkeiten geben oder sogar dazu beitragen können, diese zu entwickeln. Da Intelligenz einer der am häufigsten verwendeten Prädiktoren für die berufliche Leistung ist, könnten Videospiele für das Personalmanagement interessant sein. Obwohl viele Unternehmen zunehmend VR-Technologien zur Rekrutierung von Bewerbern einsetzen, haben nur wenige Studien speziell untersucht, ob und wie VR-Spiele genutzt werden können, um Rückschlüsse auf die Intelligenz in diesem Bereich zu ziehen. Die Studie von Markus Weinmann und seinen Kollegen trägt dazu bei, diese Lücke zwischen Forschung und Praxis zu schliessen.

Spielen unter Laborbedingungen

Weinmann und seine Forscherkollegen luden 103 Teilnehmer in ihr Labor ein. Unter kontrollierten Bedingungen spielten sie das kommerzielle VR-Spiel „Job Simulator“ und absolvierten die Kurzversion des Intelligenztests BIS-4. Die Analysen der Forscher zeigen, dass Teilnehmende, die das Spiel schneller als andere beendeten, auch eine höhere allgemeine Intelligenz und Verarbeitungskapazität aufwiesen. Ein Anstieg der Verarbeitungskapazität um 17 % korrelierte mit einem geringeren Zeitaufwand für das Spiel (um durchschnittlich 3,7 Minuten). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass VR-Spiele in Unternehmen nützliche Zusatzinstrumente zur Vorhersage der Arbeitsleistung sein können.

Wissenschaftliches Novum

Die Ergebnisse sind gemäss Bericht der beiden Forschungsinstitute ein wissenschaftliches Novum, da es bisher kaum möglich war, VR-Studien mit moderner VR-Hardware durchzuführen. So gibt es nur wenige Studien, die den Zusammenhang zwischen Verhalten in VR und Intelligenz untersucht haben. „Es gibt bereits einige Unternehmen, die Spiele, sogenannte ‚Serious Games‘, für das Recruiting einsetzen. Die neuen Ergebnisse passen zu dieser spezifischen Anwendung von VR-Spielen und zeigen, dass sie für das Recruiting genutzt werden können“, so Weinmann. Die Wissenschaftler wollen ihre Forschung zum Potenzial von Videospielen für praktische Anwendungen fortsetzen. Unter anderem untersuchen sie, wie sich Menschen gegenüber virtuellen Avataren im Metaversum verhalten.

Quelle: Techexplore.com

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