MEM-Branche befindet sich am Anfang eines Nachkrisen-Booms
Im Juli schätzte zum ersten Mal seit zwei Jahren die Mehrheit der befragten KMU der MEM-Branche das Geschäftsklima als positiv ein. Dies zeigt der Swissmechanic-Wirtschaftsbarometer von August 2021.
Gemäss der jüngsten Quartalsbefragung der Mitgliedsunternehmen des Branchenverbands Swissmechanic befindet sich die MEM-Branche am Anfang eines Nachkrisen-Booms. Da mittlerweile die grosse Mehrheit (75 Prozent) der Befragten die Lage positiv bzw. eher oder sehr günstig einschätzt, lässt sich sagen, dass nach zwei Jahren im roten Bereich der Swissmechanic-Geschäftsklima-Index im Juli 2021 deutlich in den grünen Bereich gedreht hat. Noch im April dieses Jahres sahen weniger als die Hälfte (46%) die Zukunft rosig, auch wenn sich bereits damals grösserer Optimismus abzeichnete.
KMU-MEM auf Expansionskurs
Dass die Erholung in der MEM-Branche im zweiten Quartal 2021 weiter Fahrt aufgenommen hat, zeigt sich an folgenden Indikatoren: Die Auftragseingänge und Umsätze sind gegenüber dem Vorjahresquartal (2020 Q2) stark angestiegen, was teilweise am starken Einbruch ein Jahr zuvor liegt. Ähnliches gelte auch für die MEM-Exporte; hier spricht Swissmechanic von einer rekordverdächtigen Zunahme. Neu zeichnet sich im zweiten Quartal auch bei den Margen und dem Personal eine Trendwende ab, dies als weiterer Befund der Umfrage. Die Kapazitätsauslastung stieg im Juli 2021 auf 92 Prozent und ist damit höher als vor Pandemiebeginn.
MEM-Branche weiterhin mit Problemen bei den Lieferketten
Die Lieferketten-Probleme und der Arbeitskräfte-Mangel liegen auf der Sorgenliste aktuell vor dem Auftragsmangel. Wie die befragten Mitgliedsunternehmen mitteilen, harze es bei den Lieferketten mit Abstand am meisten bei der Verfügbarkeit, den Lieferfristen und den Preisen von Rohmaterialien (z.B. Metallen) und Zwischenprodukten (z.B. Mikro-Chips). Die Knappheit bei den Vorprodukten ist primär als ein Symptom der (globalen) Aufholjagd sowie der Verschiebung von Konsum- und Produktionsmustern zu sehen, schreibt Swissmechanic dazu. So habe beispielsweise der Digitalisierungsschub durch die Pandemie einen wesentlichen Anteil an der Mikro-Chip-Knappheit.
Dauerbrenner: Überregulierung und Paragrafenflut
Trotz der Probleme im Supply-Chain-Bereich ist damit zu rechnen, dass sich in der MEM-Branche der noch junge Boom in diesem und nächsten Jahr fortsetzen wird. Damit die KMU-MEM dauerhaft einen höheren (strukturellen) Wachstumspfad erreichen, müssen ihre Rahmenbedingungen verbessert werden, stellt der Branchenverband der MEM-KMU weiter fest und verspricht, sich weiterhin in Bundesbern für diese Sache einzusetzen. Die zahlreichen Regulierungen und die stetig ansteigende Flut von Paragrafen würden Eigeninitiative und Unternehmertum immer stärker einschränken und die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bremsen. Dies wirke sich negativ auf Innovation und Arbeitsplätze aus, so Swissmechanic weiter. „Der Wirtschaftsstandort Schweiz verliert permanent an Attraktivität. Das darf nicht sein. Deshalb unterstützt Swissmechanic die Einführung einer Regulierungsbremse sowie alle Massnahmen, die zur Entlastung der Unternehmen von Regulierungskosten beitragen. Davon profitiert der Werkplatz Schweiz und somit die ganze Gesellschaft“, heisst es dazu in der entsprechenden Medienmitteilung.
Quelle: Swissmechanic