Senkrechte Solaranlagen ergänzen Gründächer
Beidseitig aktive, senkrecht stehende Solarmodule produzieren fast ebenso viel Strom wie einseitig nach Süden ausgerichtete Module. Dies haben Forscher der ZHAW im Langzeitversuch herausgefunden. Die senkrechten Anlagen lassen sich zudem mit Gründächern kombinieren.
Im vergangenen Jahr haben Forscher der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine senkrecht stehende Solaranlage auf dem Flachdach der Winterthurer Seniorenresidenz Eichgut installiert.
Dort wurden die beidseitig aktiven Solarmodule über ein Jahr in Kombination mit einem Gründach getestet, informiert die ZHAW in einer Mitteilung. „Die Langzeitmessungen haben gezeigt, dass der Stromertrag pro installierter Modulleistung kaum von Standardanlagen mit nach Süden ausgerichteten, einseitigen Modulen abweicht“, wird Hartmut Nussbaumer vom ZHAW-Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering dort zitiert. Konkret werfen die nach Osten und Westen ausgerichteten senkrechten Solarmodule rund 940 Kilowattstunden pro Kilowatt-Peak ab. Einseitige, nach Süden ausgerichtete Module bringen es auf rund 1050 Kilowattstunden pro Kilowatt-Peak.
Bei nach Süden ausgerichteten Solaranlagen wird der meiste Strom zudem in der Mittagszeit produziert. Die senkrechten Solarmodule hingegen arbeiten vor allem morgens und abends auf Hochtouren. Solcher in Randzeiten erzeugte Strom könnte bei steigendem Anteil von Solarstrom im Netz „künftig teuer verkauft werden“, prognostizieren die Wissenschaftler.
Im Feldversuch der ZHAW wurde der Einsatz der Module in Kombination mit einem Gründach getestet. Ein Gründach „verbessert die Luftqualität, senkt im Sommer die Raumtemperatur der darunterliegenden Gebäudeteile und kann sich sogar positiv auf die Stromproduktion auswirken“, heisst es dazu in der Mitteilung. Konkret konnte der Stromertrag durch den Einsatz silberlaubiger Pflanzen um bis zu 17 Prozent gegenüber dem Standardgründach gesteigert werden.
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