Nachhaltigkeit als Differenzierungsmerkmal gegenüber ausländischer Konkurrenz

Nachhaltigkeit in der Praxis: Schweizer Milchkühe erhalten nur noch Soja aus nachhaltigem Anbau. Damit möchten sich die Schweizer Milchbauern unter anderem einen Vorteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz verschaffen. Ist der Ansatz auch in anderen Branchen anwendbar?

Es kommt Bewegung in die Schweiz in Sachen einhemische Milchproduktion und Sojafutter. (Symbolbild: Unsplash)

Das Sojanetzwerk Schweiz schreibt Nachhaltigkeit gross. Die Branchenorganisation Milch, die Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten VSF und die UFA AG haben sich zusammen mit dem Sojanetzwerk Schweiz darauf geeinigt, für die Milchviehfütterung in der Schweiz nur noch Soja zu nutzen, welches zu 100 Prozent den Anforderungen des Sojanetzwerks Schweiz entspricht.

Die Unterzeichner der Vereinbarung verpflichten sich, zur Milchviehfütterung lediglich Soja einzusetzen, die zu 100 Prozent den Anforderungen des Sojanetzwerks Schweiz entspricht. Mithilfe des Kodex will die BO Milch im zunehmend härter werdenden Marktumfeld für Milch und Milchprodukten ein wichtiges Differenzierungsmerkmal gegenüber der ausländischen Konkurrenz herausstreichen. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die BO Milch neues Mitglied des Sojanetzwerks Schweiz.

Das Sojanetzwerk Schweiz setzt sich für einen verantwortungsbewussten Anbau und eine nachhaltige Beschaffung von Futtersoja ein. Die Sojabeschaffer des Netzwerks importieren zu 99 Prozent verantwortungsbewusst produzierte Soja. Der Importanteil dieser Soja im Gesamtmarkt lag im Jahr 2017 bei mindestens 96 Prozent. Bereits 40 Prozent der Futtersoja stammen aktuell aus Europa.

Neben dem Sojanetzwerk Schweiz konnten die Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten VSF sowie die UFA AG als Mitunterzeichner gewonnen werden. Gemeinsam decken sie den weitaus grössten Teil des inländischen Mischfuttermarktes ab.

Das Sojanetzwerk Schweiz:

Der Verein Sojanetzwerk Schweiz wurde im Jahr 2011 als Antwort auf die ökologischen und sozialen Probleme des Sojaanbaus gegründet. Schlagworte wie Abholzung von Regenwald, Biodiversitätsverlust, Eintrag von Pflanzenschutzmitteln und Nährstoffen in Grund- und Oberflächengewässer gehören zu den Problemen des Sojaanbaus.

Das Sojanetzwerk möchte mithilfe folgender Lösungsansätze diesen Problemen entgegenwirken:

  • Kontrolle der GVO-Freiheit der Farmen und des Warenflusses durch unabhängige Stellen
  • Keine Rodung von Primärwaldflächen
  • Internationale Nachhaltigkeitsstandards
  • Ausbau der Eiweissproduktion in Europa
  • Verwendung von potentiell schädlichen Pflanzenschutz- und Düngemitteln soll reduziert werden
  • Einhaltung von Arbeitsrechten

Dem Sojanetzwerk Schweiz gehören Grossverteiler, Futtermittelbeschaffer, Umwelt- und Labelorganisationen sowie Schweizer Bauernorganisationen an.

Weitere Informationen unter www.sojanetzwerk.ch

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