NüGlarus startet Co-Innovationsplattform

Am 28. Juni 2017 stellte die Initiative NüGlarus bei den Unternehmern der Glarner Handelskammer das Konzept der neuen Co-Innovationsplattform vor. Dies bildet der nächste grosse Schritt auf dem "Weg zum innovativen Kanton".

NüGlarus nennt sich eine Initiative, welche die Innovation im Kanton Glarus fördern will. (Bild: martin_luminar – Fotolia.com)

Das Ziel der nicht profitorientierten Initiative NüGlarus ist die Förderung der Innovation im Kanton. «Viele KMUs sind zu klein um allein richtige Innovation vorwärts zu treiben», sagt Roberto Balmer, Präsident der Initiative. Es gehe darum Technologien zu beobachten, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln (Preismodelle, Produkte Prozesse, Kundensegmente) und diese dann zu implementieren. NüGlarus will den lokalen Unternehmen nun durch Zusammenarbeit ermöglichen Grössenvorteile zu nutzen, die sie allein nicht haben und Erfahrungen auszutauschen. Probleme werden gemeinsam evaluiert und schnell und günstig über erprobte Partner wie zum Beispiel der Glaronia Informatik AG oder dem Digitallab der Hochschule Rapperswil HSR einer Lösung zugeführt (z.B. im «virtual reality» Bereich). Die Co-Innovationsplattform ist offen definiert und wird in den nächsten Monaten um das Innovationspotenzial der Glarner Unternehmen herum konstruiert. Basis bildet dabei das St. Galler Business Modell.

Viel Arbeit für die Plattform

Um die Innovationspotenziale und die Innovationsprobleme, die die Unternehmer im Kanton am meisten beschäftigen, besser einschätzen zu können, wurde am Unternehmerlunch auch eine Live-Umfrage durchgeführt. Diese Befragung zeigte folgende Top10-Potenziale für Innovation (nach Anzahl Nennungen):

  1. Technologiebeobachtung (für 51%)
  2. Personalisierung von Produkten mittels Big Data (49%)
  3. Internet of Things (44%)
  4. Onlineshop (41%)
  5. Social media marketing (41%)
  6. Neue Kooperationsformen für den KMU Innovationsprozess (39%)
  7. Cloud und online Zusammenarbeit (39%)
  8. Datenschutz (39%)
  9. Webseite / App (39%)
  10. Telekomverbindungen (37%)

Das Ergebnis bildet nun einen klaren Auftrag zur Fokussierung bei Themen- und Partnerwahl an den Co-Leiter der Co-Innovationsplattform von NüGlarus, Thomas Schiesser.

So soll die Co-Innovationsplattform funktionieren (in Anlehnung an u.a. Oliver Gassmann, Karolin Frankenberger, Michael Csik: Geschäftsmodelle entwickeln. 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business.)

Datenautobahn soll den Weg ebnen

Mit der neuen durch die Technischen Betriebe im Glarnerland und HIAG DATA realisierten Datenautobahn wurde eines dieser drängenden Probleme bereits angegangen. Die schnellste und günstigste Datenautobahn der Alpen sei nun beim Ankerkunden, der Glarner Kantonalbank, bereits seit über einem Monat erfolgreich in Betrieb, wie ihr CIO und Vizepräsident von NüGlarus, Ralf Luchsinger am Anlass detailliert und begeistert beschrieb. Marti Zopfi, CEO der Technischen Betriebe Glarus stellte am Anlass alle neuen Produkte und Preise für die Gemeinde Glarus vor, die im Bereich Unternehmensanschlüsse und Internet auf dieser Basis in den nächsten Monaten realisiert werden sollen.

Kick-off am 6. September

Alle anderen Themen und Innovationspotenziale werden an einem Kick-off Treffen der Innovationsgruppe von NüGlarus am 6. September unter der Leitung von Thomas Schiesser aufgenommen. Schritt für Schritt und mit externen Partnern will NüGlarus dann sicherstellen, dass jedes Unternehmen, das sich dort engagiert, schnell und günstig zu einer Lösung kommt, die das Potenzial hat, den Markt zu verändern. Der erste Glarner Startup-Inkubator, Linklabs, soll ebenfalls im Herbst starten und so NüGlarus und vor allem die Glarner Startup-Welt unterstützen.

Stellvertretend für die lokalen KMUs sprach Thomas Marti, CEO von Marti Engineering, der die Datenautobahn begrüsste und die Anwesenden aufforderte den Schwung von NüGlarus jetzt zu nutzen, mitzumachen und mutig zu sein. Am 6. September seien vor allem grosse und mittlere etablierte Glarner Unternehmen gefragt. In einer immer dynamischeren Wirtschaft sind oft sie es, die mit ihrem heutigen Handeln über den Erfolg oder Misserfolg einer Region in 10 Jahren entscheiden und heute am einfachsten Mittel und Möglichkeiten aufbringen können um gemeinsam mehr zu wagen.

Öffentliche Verwaltung zu wenig kundenorientiert

Die anwesenden Unternehmer wurden auch befragt, wo sie durch die öffentliche Verwaltung in ihrer Innovationskraft behindert werden. Fast 50% der lokalen Unternehmer wünschen sich eine stärkere Kundenausrichtung der öffentlichen Verwaltung, wie die kurze Befragung zeigte. Auch mangelndes E-Government in verschiedenen Bereichen, unklare Regelungen und zeit- und kostenintensive Bewilligungsverfahren sind den Unternehmern ein Dorn im Auge. Eine Arbeitsgruppe von NüGlarus hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht, neue Ideen für die öffentliche Verwaltung zu entwickeln.

Neben der Aufnahme der lokalen Unternehmen in den Co-Innovationskanal am 6. September wird NüGlarus am 18. Oktober auch einen nationalen Anlass in Ziegelbrücke organisieren, wo die regionalen und nationalen Ambitionen der Initiative erstmals dargelegt werden. Insbesondere soll gezeigt werden, wie sich die Idee auch in anderen Regionen der Ostschweiz umsetzen lässt. Anmeldungen sind auch dafür demnächst möglich.

Quelle und weitere Informationen

 

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