Lohnfrage: der Kaufmännische Verband fordert eindeutige Signale
Der Kaufmännische Verband fordert je nach Branche zwischen 0.5% und 1.5% mehr Lohn. Die Talsohle ist durchschritten und die wirtschaftliche Entwicklung der Schweizer Unternehmen ist erfreulich. Nach den zahlreichen Negativmeldungen aus der Schweizer Wirtschaft sind jetzt positive Signale an die Angestellten zu senden.
Für den Kaufmännischen Verband sind für das kommende Jahr Lohnerhöhungen von mindestens 0.5% in allen Branchen gerechtfertigt, vereinzelt auch bis 1.5%: Die Schweizer Wirtschaft habe sich vom Schock im Jahr 2015 weitgehend erholt. Die soliden Quartalszahlen vieler Schweizer Unternehmen zeigen, dass die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit dank ihrer hohen Anpassungsfähigkeit und der Flexibilität des Arbeitsmarkts wieder stärken konnten. Daneben gewinnt der Euroraum an Fahrt und generiert so eine weiter anziehende Konjunkturdynamik in der Schweiz.
Optimierte Prozesse
Die angestossenen Umstrukturierungsprozesse zeigen ihre Wirkung: Die Geschäftszahlen haben sich erholt, auch dank des enormen Einsatzes der Mitarbeitenden. Gleichzeitig haben aber zahlreiche Angestellte ihren Arbeitsplatz verloren. Der private Konsum ist nach wie vor Hauptstütze der Schweizer Wirtschaft.
Die bedeutenden Branchen seien strukturell wieder in guter Verfassung: Nach einem fordernden Jahr 2015 haben sowohl der Detailhandel wie auch die MEM-Industrie die Talsohle erreicht. Die Lage hat sich entspannt und der Frankenschock konnte weitestgehend abgefedert werden. Das Baugewerbe rechnet weiterhin mit einer hohen Bautätigkeit, vor allem im ressourcenschonenden Bauen mit Holz. Die Banken- und Versicherungsbranche behauptet sich trotz des schwierigen Umfelds gut bis sehr gut, ebenso ist die Pharma- und Chemiebranche nach wie vor auffällig erfolgreich. In der Telekommunikation/Informatik trägt die Softwareentwicklung weiterhin sehr positive Ergebnisse bei.
Lohnunterschiede
2017 werden steigende Preise erwartet. Gut qualifizierte und motivierte Mitarbeitende haben die Unternehmen auch im schwierigen Jahr 2015 getragen. Eine angemessene Lohnpolitik ist deshalb nach dem turbulenten Vorjahr angebracht.
Die noch immer bestehenden und zum Teil unerklärbaren Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau sind nun endlich auszugleichen. Nachholbedarf besteht auch in den Branchen Detailhandel, Gesundheit und Bildung. Dieser muss erfolgen, um auch in diesen Branchen qualifizierte und motivierte Mitarbeitende halten zu können.