Über 35’000 Neugründungen in 10 Monaten – Rekord-Nettowachstum erwartet

Creditreform hat die neuesten Zahlen zu Neueintragungen, Löschungen und Firmenkonkurse veröffentlicht. Diese deuten auf eine robuste Konjunkturlage hin.

Die neueste Creditreform-Statistik deutet auf ein rekordmässiges Nettowachstum von neuen Firmen hin. (Bild: Rainer Sturm – pixelio.de)

Rund 35’500 neue Unternehmen wurden in den ersten zehn Monaten dieses Jahres in den kantonalen Handelsregistern eingetragen. Dies sind ungefähr so viele wie in den Jahren 2007 – 2009 jeweils in 12 Monaten, wie der Gläubigerverband Creditreform vorrechnet. Diese Werte können als Zeichen dafür gelesen werden, wie robust und expansiv sich die schweizerische Konjunktur derzeit präsentiert. Auf der anderen Seite blieb die Zahl der Löschungen seit Jahren relativ stabil und pendelt zwischen 28’000 und 29’000 Firmen. Daraus folgt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr ein neuer Rekord beim Nettowachstum resultiert.

Tabelle 1: Neueintragungen, Löschungen, Nettowachstum (Quelle: Creditreform)

Auffallend ist, dass über die Hälfte der neuen Unternehmen im Dienstleistungsbereich entstehen, die meisten davon im Bereich „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“. In dieser Gruppe zusammengefasst sind bspw. Unternehmens- und Steuerberater, Werbeagenturen, Architekturbüros, etc. An zweiter Stelle bei den Neueintragungen folgt der Gross- und Detailhandel mit einem Anteil von 15.5 % sowie die Baubranche mit 10.4 %.

Von der Produktions- zur Dienstleistungswirtschaft

Ein deutliches Negativwachstum verzeichnet das Gastgewerbe. Dort stehen den Neueintragungen mehr Löschungen aus dem Handelsregister gegenüber. Dies scheint überraschend, da vor allem Fast-Food-Ketten viele neue Lokale einrichten. Allerdings handelt es sich dabei nicht zwingend um ein neues Unternehmen sondern lediglich um neue Standorte. Der Baubereich als weitere Branche ist beim Nettowachstum mit einem Anteil von 8.5 % resp. 991 Firmen auf Platz 5 aller Branchen.

Der Trend von einer Produktions- zu einer Dienstleistungswirtschaft geht also weiter. Gemäss Bundesamt für Statistik waren 2015 75 % aller marktwirtschaftlichen Unternehmen aus dem Tertiären Sektor und nur rund 16 % aus dem Sekundären. Der Baubereich einzeln angeschaut ist auch bei den marktwirtschaftlichen Unternehmen mit einem Anteil von 8.2 % auf Platz 5.

Zunahme bei Insolvenzen

Tabelle 2: Firmen und Privatkonkurse nach Branche. (Quelle: Creditreform)

Die Zahl der Firmen-Insolvenzen stieg in den ersten zehn Monaten um 3.5 % auf 3’962. Bis Ende Jahr rechnet Creditreform mit einem knapp 4’800 Pleiten von Unternehmen. Dies wäre der zweithöchste je gemessen Wert; nur 2004 wurden mit 4’955 deutlich mehr Konkurse verzeichnet. Die meisten Insolvenzen fallen ebenfalls im Bereich Dienstleistungen an, gefolgt von der Baubranche. Obwohl nur 8.2 % aller marktwirtschaftlichen Unternehmen im Baubereich sind, ist der Anteil bei den Firmeninsolvenzen mit 23.5 % erschreckend hoch, stellt Creditreform fest. Auch der Insolvenz-Anteil von Firmen aus dem Bereich Handel ist im Vergleich deutlich höher als deren Anteil bei den Unternehmen (18.8 % gegenüber 13.1 %). Der Anteil des Gastgewerbes bei den Insolvenzen liegt in den ersten 10 Monaten bei 13.7 %. Auch dies ist deutlich höher als der Anteil Unternehmen gesamt, der nur 5 % beträgt.

Quelle und weitere Informationen: Creditreform

 

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