Die 3 Top-Führungstipps, um den WM-Pokal nach Hause zu holen

Im Achtelfinal endete für das Schweizer Fussballteam die WM - und natürlich werden nun die Ursachen für das brutale Ausscheiden gesucht. Vielleicht auch ein Wink mit dem Zaunpfahl an Murat Yakin: Experten von Hogan Assessments haben analysiert, wie effektive Führung den weiteren Erfolg der Fussball-Nationalmannschaft beeinflussen kann.

Die Fussball-WM geht in die entscheidende Phase: Wer gewinnt den WM-Pokal? Top-Führungstipps sind nun gefragt. (Bild: zVg / Hogan Assessments)

Brasilien, Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich … Die Fussballweltmeister dieses Jahrhunderts hatten allesamt eines gemeinsam: eine effektive Führung. Der Kampf um den WM-Pokal geht nun in die entscheidende Phase, und die Leistungen der einzelnen Spieler, der Mannschaften und der Trainer werden erneut von den Fans und den Fachleuten des Fernsehens unter die Lupe genommen.

Anders als viele andere Führungskräfte stehen Fussballtrainer im Blickpunkt der Öffentlichkeit: Von ihnen wird erwartet, Siege einzufahren, wenn sie ihren Job behalten wollen. Vor diesem Hintergrund haben die Experten von Hogan Assessments – einem spezialisierten Unternehmen für Persönlichkeitstests und Führungskräfteentwicklung – drei Führungstipps identifiziert, wie die verbleibenden Teams weiter siegreich bleiben können.

Tipp 1: Bei der Führung geht es um die Schaffung eines leistungsstarken Teams – nicht um individuelle Ergebnisse

In der Sportwelt lautet das Ziel für Führungskräfte nicht, an die Spitze einer Organisation zu gelangen. Vielmehr muss sichergestellt werden, dass das Team gemeinsam optimale Leistung erbringt, um über andere Teams zu triumphieren. Gerade im Fussball ruht der Teamerfolg im besonderen Masse auf den Schultern des Trainers. Eine Mannschaft wird durch gemeinsame Führung, gemeinsame Ziele und den gemeinsamen Erfolg oder Misserfolg definiert. Daher beeinflussen die Handlungen einer Person häufig die Ergebnisse für alle anderen. Didier Deschamps, Trainer der französischen Nationalmannschaft, äußerte einmal: „Über Qualität und Talent hinaus gibt es zwei wichtige Aspekte: Gruppengefühl und mentale Einstellung.“

Ein erfolgreicher Trainer sollte in der Lage sein, die Anstrengungen der Spieler zu koordinieren und sie zu ermutigen, sich gegenseitig zu vertrauen und sich für den Teamerfolg aufeinander zu verlassen. „Trainer müssen ihre Mannschaften aktiv fördern und ein Bewusstsein dafür haben, wie sie am besten auf die Fähigkeiten und Talente jedes Spielers eingehen. Nur so können sie den Erfolg gewährleisten und ihre Rolle als Führungskraft effektiv ausüben“, erläutert Ryne Sherman, PhD, Chief Science Officer bei Hogan Assessments.

Tipp 2: Mit einem Verständnis der unterschiedlichen Persönlichkeiten von Spielern können Trainer intelligentere strategische Entscheidungen treffen

Zur Entwicklung einer effektiven Spielstrategie müssen Trainer den menschlichen Aspekt der Mannschaft und Sportler berücksichtigen. Spitzensportler sind von ihrer Persönlichkeit her wettbewerbsorientierte, schwer arbeitende, organisierte, zielorientierte und motivierte Individuen. Diese Eigenschaften spielen eine grosse Rolle bei den von den Spielern auf dem Platz getroffenen Entscheidungen. Gareth Southgate, früherer englischer Nationalspieler und seit 2016 Trainer der englischen Nationalmannschaft, hat es auf den Punkt gebracht: „Man muss sich bewusst machen, dass jeder Spieler andere Eigenschaften und eine andere Persönlichkeit hat und damit auf andere Dinge anspricht.“

Persönlichkeit und teamorientierte Führung sind im Fußball besonders wichtig, wenn Trainer Veränderungen in ihren Mannschaften vornehmen müssen. „Diese Situationen beleuchten ganz klar die Komplexität der Führung im Sport, bei der Leistung allein nicht das einzig maßgebliche Kriterium sein kann. Die Persönlichkeit ist – insbesondere unter widrigen Umständen – ebenfalls ein bestimmender Faktor in diesem Entscheidungsprozess“, so Sherman.

Tipp 3: Das Bewusstsein für die eigene Wahrnehmung durch andere kann Trainern helfen, besser in ihre Führungsrolle hineinzuwachsen und sich darin weiterzuentwickeln

Von Pep Guardiola, dem Trainer von Manchester City, stammt folgendes Zitat darüber, was seiner Meinung nach einen guten Trainer ausmacht. Guardiola: „Was kennzeichnet einen guten Trainer? Was die Spieler über ihn sagen werden, wenn alles vorbei ist.“ Die Spieler in einer Mannschaft reagieren auf die Entscheidungen ihres Trainers. Ein relativ aktuelles und drastisches Beispiel hierfür war eine Entscheidung Zlatko Dalics, des kroatischen Trainers, der seine Nationalmannschaft 2018 erstmals in ihrer Geschichte in ein WM-Finale führte. Als Nikola Kalinic sich weigerte, im Spiel gegen Nigeria anzutreten, warf ihn Dalic aus dem Team. Diese schwere Entscheidung zeigte seine Führungsstärke.

Trainer sollten sich stärker bewusst machen, wie sie von den Spielern und anderen namhaften Akteuren der Sportwelt wahrgenommen werden. So können sie Aspekte an sich selbst und an ihrem Lehr- und Trainingsstil identifizieren, die sich verbessern lassen. Diese Selbsterkenntnis hilft ihnen dann, sowohl persönlich als auch beruflich zu wachsen. Davon können sich viele Führungskräfte gewiss ebenfalls eine Scheibe abschneiden.

Quelle: Hogan Assessments

(Visited 129 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema